Aachen-Nord
Das Programmgebiet mit einer Fläche von rund 300 ha und ca. 15.500 Einwohnern liegt im nordöstlichen Teil des Stadtbezirks Aachen-Mitte, direkt angrenzend an die Aachener Innenstadt. Es schließt unmittelbar nördlich an das ehemalige Programmgebiet Aachen-Ost an. Das Viertel setzt sich aus dem Rehmviertel, dem Ungarnplatzviertel, dem Quartier Feld- und Liebigstraße, dem Quartier Wiesental und dem Gut Kalkofen sowie dem alten Gewerbegebiet zwischen dem früheren Nordbahnhof und dem Alten Schlachthof zusammen. Die zentrale Achse Aachen-Nords ist die Jülicher Straße.
Der Entscheidung für Aachen-Nord auf Seiten der Stadt Aachen ging eine Analyse verschiedener Indikatoren voraus (Strukturdaten zu Arbeitslosigkeit, Bevölkerungszusammensetzung, sozial benachteiligten Familien, Gesundheits-, Umwelt- und Wohnungsmarktindikatoren sowie Bestandsaufnahme der sozialen Infrastruktureinrichtungen). Aufgrund der hier identifizierten Herausforderungen (u.a. hohe Arbeitslosigkeit, geringe Einkommen, hoher Ausländeranteil) und räumlich-städtebaulicher Kriterien, aber auch der zahlreichen Potenziale vor Ort wurde das Gebiet für die Aufnahme in das Programm „Soziale Stadt“ ausgewählt.
Aus städtebaulicher Sicht handelt es sich bei Aachen-Nord um einen heterogenen Stadtteil, der keinen historisch gewachsenen Ortskern besitzt, sondern das Ergebnis von Stadterweiterungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist. Der Stadtteil besteht aus vielen kleineren Quartieren, die sich vor unterschiedlichen historischen Hintergründen verschieden entwickelt haben: Das Rehm- und das Ungarnplatzviertel sind Wohnviertel und von Altbauten, z. T. im Gründerstil, geprägt. Das Quartier Wiesental ist ähnlich gebaut, verfügt jedoch über deutlich mehr sozialen Wohnungsbau. Zwischen der Jülicher Straße, dem Prager Ring und dem Grünen Weg herrscht eine interessante Gemengelage von Industrie und Wohnen. Auf den überwiegend gewerblich genutzten Flächen befinden sich viele stillgelegte Industriekomplexe sowie einige weitere, die bis dato in Betrieb sind. Das attraktive Privatgelände des Gutes Kalkofen wurde in das Gebiet aufgenommen, um zu prüfen, ob diese wertvollen Freiflächen langfristig zum Stadtteil hin geöffnet werden können.
Aachen-Nord verknüpft durch seine Geschichte Industrie und Arbeiterwohnen. Als traditioneller Arbeiterstadtteil mit einer starken Verbindung zu seinen Fabriken war er seit jeher Wohnort für niedrige oder mittlere Einkommensgruppen in unmittelbarer Nachbarschaft von Gewerbe und Industrie. Das Stadtbild wird bestimmt durch unterschiedlich strukturierte Wohngebiete (u. a. Gründerzeit-Viertel, Arbeiterwohnungsbau der 1920/30er Jahre, Nachkriegsbebauung), die zum Teil als Wohnstandorte sehr beliebt sind.
Aachen-Nord ist durch heterogene Eigentümerstrukturen charakterisiert. Kleinteilige Strukturen insbesondere im gründerzeitlichen Bereich, aber auch professionelle Wohnungsunternehmen wie z. B. das städtische Unternehmen gewoge sind hier vertreten.
Aachen-Nord lässt sich zusammenfassend beschreiben als:
- … multifunktional und vielfältig: Nutzungsmix von Wohnen, Gewerbe/Industrie, Einkaufen, soziale und kulturelle Infrastruktur.
- … offen und lebendig: Platz für verschiedene Kulturen und Generationen, auch für Haushalte mit geringem Einkommen.
- … zentral und nah dran: kurze Wege zur Innenstadt und ins Grüne, Einfahrtstor in die Stadt.
- … herausfordernd und lohnend: ein starkes Stück Aachen, das besonderer Aufmerksamkeit bedarf und in ein neues Licht zu setzen ist.
Auf dem Fundament eines Grundverständnisses zukunftsfähiger Stadtteilerneuerung greifen fünf thematisch orientierte Handlungsfelder ineinander:
- „Zusammenleben im Quartier/Bildung/Integration“: Maßnahmen und Aktivitäten zur Verbesserung des Zusammenlebens und der Stärkung der Identität und Identifikation
- „Öffentlicher Raum und Plätze“: Gestaltung sowie Nutzungs- und Aufenthaltsqualität der Grün- und Freiflächen nachhaltig verbessern
- „Wohnen und Wohnumfeld“: das lokale Wohnungsangebot entsprechend den Anforderungen des demografischen Wandels zielgruppenorientiert weiterentwickeln
- „Aachens Eingangstor und Mobilität für die Bewohner“: Eingangssituationen nach Aachen aufwerten, Straßenraum aufwerten und (Nah-)Mobilität verbessern
- „Arbeiten im Quartier/Lokale Ökonomie“: Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt, Revitalisierung der Gewerbestandorte
Im Laufe der Entwicklung des Integrierten Handlungskonzepts (2008-2009, mittlerweile Integriertes Stadtentwicklungskonzept, kurz ISEK) wurden weit über 100 erste Maßnahmenvorschläge hervorgebracht, vor allem im Zuge der Akteursbeteiligung. Diese Vielfalt zeugt von großem Engagement und Aufbruchswillen im Stadtteil, ist aber auch eine Herausforderung für eine gezielte strategische Stadtteilerneuerung. Um eine stärkere Priorisierung in den ersten Jahren der Stadtteilerneuerung zu ermöglichen, wurden drei Leitlinien („Nordlichter“) entwickelt. Diese setzen wie mit einem Scheinwerfer einige Ansätze aus der großen Bandbreite der Handlungsoptionen einer Stadtteilerneuerung besonders ins Licht – Schwerpunkte, die bei den Hauptproblemlagen, aber auch den besonderen Potenzialen von Aachen-Nord ansetzen.
Nordlichter – Aachen-Nord in neues Licht setzen
Wie viele andere Stadtteile im Programm „Soziale Stadt“ hatte Aachen-Nord ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit. Aber neben den tatsächlich unbestreitbaren Problemen zeichnet sich Aachen-Nord in besonderer Weise auch durch eine hohe Dichte von vorhandenen sozialen und kulturellen Angeboten sowie Bildungseinrichtungen mit einer Vielfalt von Beratungs- und Unterstützungsangeboten aus. Oftmals waren diese Institutionen den Bewohnern noch nicht ausreichend bekannt. Auch die Vernetzung zwischen den Institutionen war in vielen Fällen nur rudimentär. Eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit mit positiven Akzenten sowie Maßnahmen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure haben das Bild des Viertels in den Köpfen verändert und das Potenzial von Aachen-Nord in ein anderes Licht gerückt. Mittlerweile sind neue Vernetzungsstrukturen entstanden, die ein lebendiges Viertelleben ermöglichen und schon jetzt zu einer Vielzahl erfolgreicher Projekte geführt haben.
Nordlichter – Bildung und Arbeit im Rampenlicht
Gerade in einem Stadtteil mit hoher Arbeitslosigkeit, geringem Bildungsniveau und niedrigen Haushaltseinkommen wie Aachen-Nord ist (Erwerbs-)Arbeit der Schlüssel für soziale Integration. Die Stadtteilerneuerung hat daher schwerpunktmäßig an dieser Stelle angesetzt, um Angebote für die Stadtteilbewohner zu schaffen: von der frühkindlichen Bildung über die Verstärkung von Ausbildungsbemühungen und Qualifizierungsmaßnahmen bis hin zur Neuansiedlung von Unternehmen und zur Unterstützung von Wachstumsbereichen wie etwa der Kreativwirtschaft oder der ethnischen Ökonomie.
Nordlichter – Energie und Raum für Veränderungen
Vor der Aufnahme des Programms fanden sich in Aachen-Nord viele Defizite im öffentlichen wie auch im privaten Raum. Öffentliche Plätze, Straßen und Grünflächen waren gezeichnet von hohen Verkehrsbelastungen und auch die Wohnverhältnisse entsprachen häufig nicht mehr den heutigen Maßstäben. Aus diesem Grund hat die Stadtteilentwicklung die Aufwertung in diesem Bereich stark in den Fokus genommen und die Bewohnerschaft in die Prozesse eingebunden. Auch die energieeffiziente Modernisierung im Stadtteil wurde gefördert und hat zu vielen Sanierungen im Stadtteil geführt. Das Stadtbild in Aachen-Nord hat sich durch die vielfältigen Maßnahmen bereits jetzt maßgeblich verbessert.
Die Umsetzung des Programms in Aachen-Nord zeichnet sich durch eine Gremienstruktur von Institutionen und Arbeitsgruppen mit vielfältigen Themenschwerpunkten und Ausrichtungen aus. In enger Abstimmung mit Bürgerinnen und Bürgern werden hier Beteiligungsprozesse gestartet, deren Ergebnisse in die baulichen Entwicklungen im Stadtteil einfließen. Erfolgreich abgeschlossene Projekte, aber auch Projektstarts werden oftmals mit großen Stadtteilfesten zelebriert, die ebenfalls in den Gremien und Institutionen des Stadtteils initiiert und geplant werden. Eine koordinierende Rolle übernimmt bei all diesen Prozessen das Stadtteilbüro, das als Schnittstelle zwischen den Akteuren, der Stadtverwaltung und der Politik fungiert. Im Stadtteilbüro wird des Weiteren der Verfügungsfonds betreut, mit dem Beteiligungsprojekte im Stadtteil finanziert werden können.
Der Gesamtprozess wird von einer Lenkungsgruppe gestaltet, die die inhaltliche Ausrichtung des Projekts Soziale Stadt Aachen-Nord weiterentwickelt sowie über Projekte des Verfügungsfonds entscheidet. In der Lenkungsgruppe sitzen Akteurinnen und Akteure aus Politik, Stadtverwaltung und den lokalen Institutionen. Darüber hinaus gibt es weitere Arbeitskreise, die jeweils von Vertreterinnen und Vertretern in der Lenkungsgruppe repräsentiert werden. Die Arbeitskreise sind thematisch stärker spezialisiert: Einige Arbeitskreise bzw. Netzwerke richten sich örtlich aus und einige spezialisieren sich auf bestimmte Themen wie Bildung oder Jugend. Die Akteursschaft ist darüber hinaus in einer Stadtteilkonferenz organisiert. Vertreterinnen und Vertreter des Stadtteilbüros unterstützen die Gremien und Arbeitskreise des Viertels und fördern die Vernetzung im Stadtteil.
Basis aller städtebaulichen Maßnahmen ist eine starke Bürgerbeteiligung, die in der Regel durch das Stadtteilbüro initiiert wird. Im bisherigen Projektverlauf wurden zahlreiche unterschiedliche Beteiligungsformate wie z. B. Workshops zu den einzelnen Umgestaltungsmaßnahmen im Stadtteil durchgeführt, an denen sich viele Anwohnerinnen und Anwohner beteiligten. Der methodische Ansatz, Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung im städtebaulichen Prozess zu berücksichtigen, hat sich in Aachen-Nord sehr bewährt, sodass viele der umgestalteten Flächen zu beliebten Aufenthaltsorten im Stadtteil geworden sind.
Städtebau
Viele der im Verlauf des Anstoßprozesses generierten Ideen und Handlungsansätze im Bereich des Städtebaus sind bereits erfolgreich umgesetzt worden. Stets werden diese Projekte von sozial-integrativen Maßnahmen begleitet, die die Akzeptanz seitens der Anwohnerinnen und Anwohner stärkt. Im Folgenden werden einige der bereits durchgeführten Projekte vorgestellt.
DEPOT
Das frühere Straßenbahndepot der Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) bot vor der Aufnahme des Städtebauprozesses viel ungenutztes Potential. Nachdem im Jahr 1974 der Straßenbahnbetrieb in Aachen eingestellt wurde, zog die ASEAG 1977 komplett aus dem Gebäude aus und ab 1982 diente es lediglich zur Unterstellung der Karnevalswagen des Ausschusses Aachener Karneval (AAK). Im Integrierten Handlungskonzept Aachen-Nord wurde das Gebäude 2008 als Projektbaustein aufgenommen, mit dem Plan, es in ein soziokulturelles Zentrum für den Stadtteil zu verwandeln. In intensiven Bürgerbeteiligungsprozessen wurden daraufhin Wünsche und Anforderungen aus der Bevölkerung ermittelt, bevor von 2014 bis 2016 die Bauarbeiten am Gebäude ausgeführt wurden. Es wurde grundlegend saniert und beherbergt nun viele soziale und kulturelle Institutionen aus dem Stadtteil. Am 10.02.2017 wurde das Stadtteilzentrum offiziell eröffnet. Seitdem ist es durch die gebündelten Potentiale für den Stadtteil ein beliebter Anlaufpunkt und Veranstaltungsort geworden.
Draußen Zuhause – Rehm-Plätze
Die Rehm-Plätze (Rehmplatz, Wenzelplatz und Oberplatz) sind drei öffentliche Plätze im Rehmviertel, die mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität und Attraktivität des öffentlichen Raums im Viertel zu verbessern, als Projekt unter dem Motto („Draußen Zuhause“) in das Integrierte Handlungskonzept der Sozialen Stadt Aachen-Nord aufgenommen wurden. Nach einer intensiven Beteiligungsphase 2011 und 2012, bei der Anwohnerinnen und Anwohner vielfach mit kreativen Ansätzen in die Umgestaltung eingebunden wurden, wurden die Plätze 2014 umgestaltet und am 9. Mai 2015 mit einem großen Fest eröffnet. Mittlerweile sind die Plätze zu einem Anziehungspunkt für das ganze Viertel geworden und erfahren eine äußerst positive Resonanz.
Garten des Ludwig Forums
Das Ludwig Forum ist ein Museum für moderne Kunst im Herzen des Viertel, gelegen direkt an der Jülicher Straße. Zum Museum gehört auch ein kleiner öffentlicher Garten, der vor Aufnahme der Sozialen Stadt eine sehr geringe Aufenthaltsqualität bot. Zwischen 2010 und 2014 wurde der Park von den Gartenkünstlern des atelier le balto umgestaltet. Heute ist er eine fußläufige „grüne Oase“ im Stadtteil, die zudem vielseitig als Veranstaltungsort genutzt wird.
Spielorte und Schulhöfe
Da Aachen-Nord im Vergleich mit der gesamten Stadt Aachen ein sehr junges Viertel ist, liegt eine besondere Priorität auf der Erschließung des Stadtteils für Kinder und Jugendliche. Im Programm „Soziale Stadt“ wurden viele Spielplätze und Schulhöfe im Stadtteil erneuert, die nun attraktive Spielmöglichkeiten bieten, die von überall aus dem Viertel fußläufig zu erreichen sind. Beispiele sind die 2013 fertiggestellte Spiellinie, der Spielplatz „Dschungelcamp“ im Wiesental, die auf den Rehm-Plätzen geschaffenen Spielmöglichkeiten sowie die umgestalteten Schulhöfe der Martin-Luther-King-Schule und der Hugo-Junkers-Realschule.
Energiesparendes Sanieren - altbauplus
Von 2012 bis 2017 beriet der Verein altbauplus Eigentümerinnen und Eigentümer aus Aachen-Nord zum energiesparenden Sanieren. Aus den Beratungen ging eine Vielzahl von Sanierungen hervor, die nicht nur die Energiebilanz des Stadtteils verbessern, sondern vielfach auch das Stadtbild wesentlich aufwerten.
Feste und Großveranstaltungen
Entscheidend für den Erfolg der städtebaulichen Maßnahmen ist eine gute soziale Integration im Stadtteil. Um die Identifikation mit den neugestalteten Elementen zu stärken, werden regelmäßig Feste veranstaltet, auf denen die Umsetzungen mit allen Akteurinnen und Akteuren und dem ganzen Stadtteil gefeiert werden. Es gibt Eröffnungsfeste und allgemeine Stadtteilfeste, auf denen das Gemeinschaftsgefühl im Stadtteil gestärkt wird. Im Folgenden werden einige der größten Feste der vergangenen Jahre vorgestellt.
DEMO – wir sind oben.
Den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Bürgerbeteiligungsprozessen bildete am 30. Juni 2012 eine Demo durch den Stadtteil. Eine Vielzahl von Institutionen aus dem Stadtteil beteiligte sich am Entwicklungsprozess und gemeinsam konnten über 800 Menschen aus dem Stadtteil zur Teilnahme motiviert werden. Die DEMO brachte den Stadtteil näher zusammen und legte einen Grundstein für die Vernetzungsarbeit der folgenden Jahre.
Goldene Zeiten – das Kinderkönigreich und Aachen-Nord feiern!
Die Jülicher Straße ist die zentrale Achse durch das Viertel und mit ihrer Lage als „Eingangstor Aachens“ auch für die Stadt von großer Bedeutung. Umso besonderer war daher die Stimmung auf dem großen Straßenfest auf der Jülicher Straße am 14. September 2014. Unter dem Motto „Goldene Zeiten“ wurde eine Ausstellung des Ludwig Forums zum inhaltlichen Rahmen. Sehr viele Institutionen aus dem Stadtteil beteiligten sich mit Ständen und Aufführungen auf der Stadtteilbühne am Fest und machten den Tag für den Stadtteil zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Eröffnungsfest auf den Rehm-Plätzen
Die umgestalteten Rehm-Plätze wurden den Bürgerinnen und Bürger nach den Bauarbeiten mit einem großen Fest übergeben. Mit einer Prozession wurden alle drei Plätze beschwingt durch die Samba-Rhythmen einer lokalen Tanzgruppe eingeweiht. Auf dem Rehmplatz, dem größten der drei Plätze, veranstalteten die Rehmplatz-Nachbarn, eine aktive Bürgergruppe, ihr mittlerweile traditionell gewordenes Rehmplatz-Picknick.
Der Verfügungsfonds
Der Verfügungsfonds ist ein Fördertopf mit Mitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“, über den soziale und kulturelle Mitmachprojekte im Stadtteil mit bis zu 80 % der Projektgesamtkosten gefördert werden können. Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand Januar 2019) wurden weit über 100 Projekte gefördert. Die folgenden drei Beispiele veranschaulichen, welche Arten von Projekten beantragt wurden und stehen repräsentativ für die vielen erfolgreich durchgeführten Projekte.
Kettenreaktion
Die Kettenreaktion war ein Verfügungsfondsprojekt aus dem Jahr 2013. Dabei brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Alltagsgegenstände mit, die in einer Kettenreaktion arrangiert wurden, nach dem Prinzip, dass ein Element das nächste anstößt. Die Idee stammte aus einem Kunstfilm eines Schweizer Künstlerduos. Das spektakuläre Ergebnis vieler Workshops zur Kettenreaktion wurde mehrfach in der großen Halle des DEPOTs aufgeführt.
Das Rehmplatz-Picknick
Das von den engagierten Rehmplatz-Nachbarn organisierte Rehmplatz-Picknick findet seit 2012 jährlich und inzwischen ohne finanzielle Unterstützung des Verfügungsfonds statt. Die Nachbarschaftsgruppe lädt dazu den Stadtteil ein, sich auf dem Rehmplatz zu treffen und sich beim gemeinsamen Picknick kennenzulernen.
Künstlerische Gestaltung der Offenen Tür Talstraße
Unter Anleitung eines Kunstpädagogen gestalteten die Kinder und Jugendlichen der Offenen Tür Talstraße ihre Räumlichkeiten im neuen Stadtteilzentrum DEPOT. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten großen Spaß an der Aktion und haben eine starke Bindung und Identifikation mit ihren Räumlichkeiten aufgebaut. Die Aufenthaltsqualität hat sich nachhaltig verbessert.
Ausblick
In der nahen Zukunft werden mit Projekten, wie z. B der Umgestaltung der Jülicher Straße sowie der Talstraße weitere Städtebauprojekte umgesetzt, für die bereits eine weitreichende Bürgerbeteiligung durchgeführt wurde. Außerdem wird die Revitalisierung alter Industrieflächen nördlich der Jülicher Straße eine größere Rolle spielen.
In der anstehenden letzten Projektphase wird überdies die Verstetigung der in der Projektlaufzeit umgesetzten Maßnahmen sichergestellt. Aachen-Nord ist im Projekt Soziale Stadt zusammengewachsen. Städtebaulich wurde der Stadtteil spürbar aufgewertet und auch das soziale Klima hat sich stark verbessert. Nicht nur zwischen den Institutionen, sondern auch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern sind neue Verbindungen entstanden, die Aachen-Nord nachhaltig stärken und ein aktives Viertelleben über die Projektzeit der Sozialen Stadt hinaus garantieren.
Kristel Roßels
E-Mail: Kirsten.Rossels@mail.aachen.de
Tel.: 0241 / 432 7657
Christiane Schwarz
E-Mail: Christiane.Schwarz@mail.aachen.de
Tel.: 0241 / 432 6114
Geoffrey Blaeske
E-Mail: Geoffrey.Blaeske@mail.aachen.de
Tel.: 0241 / 432 7692
Silke Gärtner
E-Mail: Silke.Gaertner@mail.aachen.de
Tel.: 0241 / 432 7693
Janise Ebbertz
E-Mail: Janise.Ebbertz@mail.aachen.de
Tel.: 0241 / 432 7693