Dortmund Scharnhorst-Ost (von 1994 bis 2005)
Zwischen 1966 und 1975 entstand die Großwohnsiedlung angrenzend an den von der Zeche Scharnhorst geprägten gleichnamigen Stadtteil im Nordosten Dortmunds. Die Siedlung verfügt über ein eigenständiges Stadtteilzentrum mit Geschäften und Dienstleistungseinrichtungen. Sie liegt am Rande des "Regionalen Grünzugs G" (Seseke Landschaftspark) der IBA Emscherpark.
Der etwa 120 ha große Stadtteil hat 5.400 Wohnungen und 12.385 Einwohner (Stand 31.12.2009). Der hohe Anteil an Sozialwohnungen (über 51,2 % Stand 31.12.2008) bedingt eine Konzentration benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Die dadurch niedrige Kaufkraft erschwert die Bedingungen für den örtlichen Einzelhandel. Der starke Zuzug von Spätaussiedlern ab Mitte der 1980er Jahre stellt besondere Anforderungen vor allem an die Jugendarbeit.
Die Potenziale der Großsiedlung im Grünen liegen in der vorhandenen Infrastruktur, der starken Durchgrünung, den in der Peripherie vorhandenen Freiflächen sowie der traditionell vorhandenen Kooperation der örtlichen Akteure.
1994 begann der Erneuerungsprozess mit den drei Handlungsfeldern
- Lokale Ökonomie/ Beschäftigung und Qualifizierung
- Gemeinwesenarbeit mit Kindern und Jugendlichen und
- Stadtteilbezogene Gesundheitsförderung.
Mit Projekten zur Müllreduzierung, zum anderen Umgang mit Regenwasser, zur Energieeinsparung und der Erhaltung des Grünbestands lag der Schwerpunkt in der ökologischen Erneuerung der Großsiedlung.
Weitere Bausteine des integrierten Handlungsansatzes waren:
- die Entwicklung des Wohnungsbestands
- Wohnumfeldverbesserung
- Integration der Schulen
- Stadtteilmanagement und Stadtteilimage (Slogan "Scharnhorst-Ost - lebendiger Stadtteil im Grünen")
Bei allen Projekten spielten die Beteiligung und Aktivierung der Bewohner, sowie der Aufbau geeigneter Kooperations-, Vernetzungs- und Entscheidungsstrukturen eine entscheidende Rolle.
Zentrales Gremium neben der Projektsteuerung war die Projektkonferenz Scharnhorst, ein Stadtteilgremium aus Politik, Wohnungsgesellschaften, lokalen Akteuren und Verwaltung. Das im Jahr 2000 eingerichtete Stadtteilbüro bildete eine Koordinierungsstelle vor Ort.
Weitere Akteure:
- Der "Runde Tisch": Zusammenschluss von ca. 50 verschiedenen Gruppen und Akteuren im Stadtteil (u. a. Schulen, Kindergärten, Kirchen, Vereine, Verbände, Wohnungsunternehmen, Mieterbeiräte, VHS, Einzelhändler, Werkhof, ZWAR-Gruppe, Politiker, verschiedene Stadtämter)
- Alle Wohnungsgesellschaften:
- Dortmunder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH
- GAGFAH Immobilien-Management GmbH
- LEG NRW GmbH
- Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft mbH
- Spar- und Bauverein e.G.
- Verschiedene thematische Arbeitskreise im Stadtteil
Anlage eines Stadtteilparks mit Kleingartenanlage
Umweltinitiative Scharnhorst - EU Urban Pilot Projekt zur Verbesserung der abfallwirtschaftlichen Situation
Umweltinitiative Scharnhorst - EU Urban Pilot Projekt zur Verbesserung der abfallwirtschaftlichen Situation
Eröffnung einer Boulebahn im Lehnhofpark
Zahlreiche Projekte haben die Großsiedlung innerhalb der Projektlaufzeit sichtbar aufgewertet. Neben der optischen Verbesserung sind für die Bewohnerinnen und Bewohner neue Angebote für die Nutzung des Wohnumfeldes und der angrenzenden Freiflächen entstanden. Daneben haben die Projekte und insbesondere die Arbeit des Stadtteilbüros zur Aktivierung, Qualifizierung und Vernetzung von Akteuren beigetragen. Dazu gehört auch eine neue Kultur der Zusammenarbeit der Wohnungsunternehmen in Scharnhorst. Seit dem 01.01.2006 befindet sich Dortmund Scharnhorst- Ost formell nicht mehr im NRW-Landesprogramm Soziale Stadt NRW. Die Umsetzung des Programms mit allen bewilligten Projekten wurde Ende 2011 abgeschlossen. Bis dahin blieben auch die Steuerungsstrukturen im Stadtteil und in der Verwaltung erhalten. Aus der Zusammenarbeit der Wohnungsunternehmen ist eine Kooperationsgemeinschaft bestehend aus DOGEWO21, LEG Wohnen NRW GmbH und Spar- und Bauverein eG entstanden, die nach Abschluss des Projektes „Leben in Scharnhorst ist bunt - Wohnungswirtschaftliches Quartiermanagement“ im Jahr 2011 auch weiterhin fortbesteht. Die Wohnungsunternehmen stellen jährlich ein Budget zur Verfügung über dessen Verwendung die Partner gemeinsam und unter Einbeziehung der städtischen Aktionsraumbeauftragen entscheiden.
Stadt Dortmund
Amt für Stadterneuerung
Kampstraße 47
44137 Dortmund
Koordination: Heike Lindenblatt
Tel.: +49 (0) 231 / 50 - 2 58 71
E-Mail: hlindenb@stadtdo.de