Duisburg-Laar
Laar umfasst 257 ha Gesamtfläche und liegt im Duisburger Stadtbezirk Meiderich / Beeck. Der südliche Teil Laars grenzt an den historischen Eisenbahnhafen mit dem davorliegenden Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg Ruhrort. Im Norden erstrecken sich Kleingärten, Sportanlagen und die Siedlung „Vogelwiese“. Wesentliches Kennzeichen von Laar ist seit jeher seine „Uferlage" am westlich von Laar gelegenen Rhein mit der einzigartigen Sicht auf den Rheinbogen und die linksrheinischen Auengebebiete. Der östliche Teil Laars besteht fast überwiegend aus industriellen und gewerblichen Flächen (164 ha der Gesamtfläche). Diese (Insel-)Lage und die relativ ruhige Wohnsituation sind wesentliche Standortvorteile des Stadtteils. „Laar am Rhein ist lebenswert“ lautet daher auch der Leitspruch seiner Bürgerschaft.
Historische Entwicklung
Die historische Entwicklung des Ortsteils wurde stark geprägt durch die im Jahr 1853 eröffnete „Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb“. Schon kurz nach Gründung der Phoenix AG erkannte man, dass die Stahlwerks- und Schachtanlagen hochwassersicher gemacht werden müssten. Hierzu wurde im Laufe der Zeit das gesamte Werk auf „eigener Schlacke“ bis zu 15 Meter höhergelegt – und somit der nördliche und östliche (Industrie-)Teil der Ortschaft auf die „erste Etage“ gehoben. So entstanden die noch heute gut sichtbaren, festungsähnlichen Schlackenbergbereiche bzw. der „Wall“ mit den Straßenschluchten Richtung Meiderich und Beeck.
1970 erfolgte die Verschmelzung der Phoenix Rheinrohr AG mit dem Unternehmen Thyssen zur „August-Thyssen-Hütte AG, Hochofenwerk Ruhrort / Meiderich“. 1994 wurde die Roheisenproduktion eingestellt. Heute befindet sich noch in unmittelbarer Nähe zu Wohnquartieren und ehemaligen Geschäftslagen das Industriegelände, auf dem im Jahr 2012 das Drahtwalzwerk des Unternehmens ArcelorMittal Ruhrort mit 700 Beschäftigten wieder in Betrieb gegangen ist.
Laars markantestes Industriegebäude ist das Kraftwerk Hermann Wenzel der ThyssenKrupp Steel AG, in dem bei der Stahlherstellung in den Duisburger Werken entstehende Gicht- und Kohlegase als Brennstoffe zur Feuerung der Kessel dienen. Die Universität Duisburg-Essen unterhält im ehemaligen Ausbildungsgebäude von ThyssenKrupp seit 1999 das „Institut für Metallurgie und Umformtechnik“ – ein Studienangebot, das besonders von Studierenden aus Fernost genutzt wird. In Gebäuden der ehemaligen Zeche Westende in Duisburg Laar betreibt ein privater Investor seit ca. 15 Jahren den Proberaumkomplex „Rockhaus“.
Struktur und Herausforderungen des Stadtteils
Die schwerindustrielle Prägung ist noch heute in der städtebaulichen Struktur Laars ablesbar: In den Gemengelagen und der industriellen Nahtlage zwischen Wohn- und Industriebereichen, im Gebäudebestand und in der Sozialstruktur. Die Industrieflächen rahmen den Stadtteil ein und machen ihn häufig nur durch „Tunnel“ zugänglich. Die städtebaulichen Probleme des Ortsteils konzentrieren sich im Norden und Nordosten, im Bereich der industrienahen Wohnlagen am Fuß der Geländekante – dem „Wall“ – zum Stahlwerk, an der Thomasstraße und entlang der nicht mehr funktionierenden Geschäftsstraße an der Friedrich-Ebert-Straße.
Über die Friedrich-Ebert-Straße, die Ortsumgehungsstraße und die Deichstraße hat der Ortsteil Laar eine wichtige Durchgangsfunktion. Die Ortsteile Marxloh, Bruckhausen, Beeck, Laar und Ruhrort sind wie auf einer Perlenkette an dieser Nord-Süd-Tangente aneinandergereiht und durch sie für den motorisierten Individualverkehr und den ÖPNV an die Duisburger Innenstadt angebunden.
Die ursprüngliche „Hauptstraße“ mit dem Geschäftsviertel Friedrich-Ebert-Straße hat ihre Versorgungsfunktion inzwischen weitgehend eingebüßt und litt seit Jahren unter massiven Leerständen (zeitweilig 90 %). Im Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Duisburg (2018) wird Laar nicht mehr als Nahversorgungszentrum ausgewiesen. Der Stadtteil wird heute durch Lebensmittelmärkte vor Ort durch die Stadtteile Ruhrort und Beeck mitversorgt.
Die Hauptfunktion im Stadtteil ist heute das Wohnen. Laar ist ein kleinteiliger Wohnstandort mit vornehmlich ruhigen Wohnstraßen und mit überwiegend Mehrfamilienhäusern. Die Toplagen im Stadtteil sind die Gebäude an der Deichstraße mit Rheinblick, die allerdings durch den Schwerlastverkehr auf dieser Straße vom unmittelbaren Rheinzugang getrennt werden. Außer einem großflächigen Wohn- und Betreuungszentrum für Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Behinderungen („Wohndorf Laar“) und der Ansiedlung von Nahversorgungseinrichtungen auf der Fläche einer ehemaligen Feuerwache hat es in den letzten Jahrzehnten keine nennenswerte Bautätigkeit in Laar mehr gegeben.
Hemmnisse in der Stadtteilentwicklung liegen u. a. in der geringen Flächenverfügbarkeit und in dem hohen Leerstand in der Friedrich-Ebert-Straße. Hinzu kommt, dass es nur eine Grundschule im Gebiet gibt und Jugendliche damit früh ihren Stadtteil verlassen. Durch Bestandsentwicklung im Wohnungswesen und sukzessive Anpassung der sozialen und kulturellen Infrastruktur soll Laar als Zuzugsstadtteil insbesondere für Familien wieder attraktiver gemacht werden.
Auch wenn Laar bzgl. der Umweltindikatoren Feinstaub, Verkehrsbelastung, Straßen- und Schienenlärm zu den am stärksten belasteten Ortsteilen der Stadt gehört, ist der Ortsteil doch gleichzeitig durch starke Grün- und Freiraumstrukturen von überregionaler Bedeutung gekennzeichnet. Diese verlaufen in Nord-Süd-Richtung entlang des Rheindeichs sowie in Ost-West-Richtung in Höhe des Hochplateaus am Nordrand („Wall“) im Übergang zum Ortsteil Beeck.
Sozialstruktur
In Laar leben heute 6.472 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand: Ende 2018), so viele wie seit 2010 nicht mehr, und seit 2015 mit steigender Tendenz. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind neben Personen mit deutschem Pass größtenteils Personen aus der Türkei, aus Bulgarien, Rumänien und Polen. Das Bevölkerungswachstum geht maßgeblich auf den Zugewinn von Nichtdeutschen mit zu größten Teilen rumänischer, syrischer und bulgarischer Staatsangehörigkeit zurück. Der Ausländeranteil im Stadtteil stieg von 24,1 % im Jahr 2010 auf 34,1 % im Jahr 2018 (Gesamtstadt 21,7 %). Der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund stieg im selben Zeitraum von 41,7 % auf 54,9 % (Gesamtstadt 42,4 %).
Aktuelle Situation – bisher Umgesetztes
Mit der Bewilligung von Fördermitteln durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ für die Jahre 2013 bis 2018 konnte im Jahr 2014 das Orsteilmanagement Laar durch die EG DU Entwicklungsgesellschaft Duisburg mbH in einem bereits etablierten Stadtteilbüro in der zentral gelegen Friedrich-Ebert-Straße eingerichtet werden. Das Stadtteilbüro koordiniert sämtliche Maßnahmen und Projekte zur Umsetzung des Integrierten Handlungskonzepts (IHK) bzw. des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts (ISEK) zwischen der Stadt Duisburg, der EG DU, der Bürgerschaft und weiteren (z. B. wohnungswirtschaftlichen) Akteuren. Es ist Anlaufstelle für Ideen, Wünsche, Verbesserungsvorschläge und Kritik in Laar. Neben der Information über Maßnahmen der Stadtteilerneuerung und der Beratung zu Förderprogrammen erfolgt hier u. a. die Unterstützung von Vereinen und Initiativen sowie Hilfestellung bei individuellen Angelegenheiten.
Eine Reihe von privaten Wohnungsbauprojekten wurde u. a. durch die Vermittlung des Stadtteilbüros Laar im Stadtteil angeschoben. Dazu zählt der Neubau von Einfamilienhausprojekten, aber auch der Umbau nicht mehr genutzter Ladenlokale zu Wohnungen.
Um einer abwartenden Haltung und „Trading-Down“-Effekten entgegenzuwirken und einen Aufwertungsprozess einzuläuten, wurde gemeinsam mit Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern an der Friedrich-Ebert-Straße die Eigentümerinitiative „Schaufenster zum Rhein“ angestoßen und umgesetzt. Mittel zum Zweck war die Anbringung von 14 großformatigen Fotokollagen auf Schaufensterflächen leerstehender Ladenlokale, die im Sinne einer Imageverbesserung für die vorteilhafte Rheinlage des Stadtteils Laar werben und gleichzeitig den negativen Blick auf die Tristesse des Ladenleerstands verstellen.
Eine geplante Umnutzung des Hochbunkers am Theo-Barkowski-Platz kam nicht zustande. Stattdessen wurde der Abriss des Bunkers durch den Eigentümerin GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH im Jahr 2018 mit optionalem späterem Wohnungsneubau auf dem gleichen Gelände forciert.
Innerhalb des Förderzeitraums wurden im gesamten Ortsteil Laar fast 40 Fassadenaufwertungen umgesetzt. Davon entfallen allein 12 Objekte auf die Deichstraße, deren Eigentümer ihren herausragenden Standort mit einem von der EG DU entwickelten Farbkonzept für alle Immobilien unterstreichen wollen.
Drei im Rahmen des Wohnumfeldverbesserungsprogramms (WUF) errichtete Spielplätze erfuhren eine Aufwertung unter Berücksichtigung heutiger ökologischer und spielpädagogischer Anforderungen.
Der Theo-Barkowski-Platz (Marktplatz) wurde durch ein neues landschaftsarchitektonisches Konzept in seiner Zentrumsfunktion zur „neuen Mitte“ des Ortsteils aufgewertet.
Zur Förderung des sozialen Zusammenlebens und der Bildung konnte eine Reihe kleinerer Maßnahmen und Projekte (z. T. aus dem Verfügungsfonds finanziert) in Laar umgesetzt werden, z. B.
- der regelmäßige Stadtteilspaziergang „Geh´ DU mit!“ für ältere Menschen,
- die fortlaufende Unterstützung des ortsansässigen Fussballvereins SV Laar 21 in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung,
- die Etablierung eines öffentlichen Bücherschranks in den Räumen des „Deichtreffs“, eines Begegnungsraums für verschiedenste stadtteilbezogene Nutzungen, der durch ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft zur Verfügung gestellt wird,
- der Ausbau des Jugendbus-Angebots zum Nachbarschaftscafé durch das evangelische Jugendforum,
- ein einjähriges Musikprojekt für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter,
- das Angebot „Entspannung durch Bewegung“ des Runden Tisches Laar, ein Sportangebot für Menschen, die meist wenig von der üblichen Stadtteilförderung partizipieren (Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Handicap),
- eine kontinuierliche Arbeit des Runden Tisches zur Erwirkung größtmöglicher Bürgerbeteiligung und eigenständige Umsetzung von stadtgestalterischen Maßnahmen (z. B. Stromkastenbemalung, Wuffi-Bags, Graffiti am Park-Pavillon).
Seit 2014 wurde in Duisburg Laar das im Jahr 2012 vom Rat beschlossene Integrierte Handlungskonzept (IHK) für den Stadtteil umgesetzt, das im Jahr 2019 als Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) fortgeschrieben. Leitbild des Konzepts ist der von örtlichen Akteuren entwickelte Slogan „Laar am Rhein ist lebenswert“. Das Leitbild wird um die Leitziele der zukünftigen Stadterneuerungsmaßnahmen ergänzt. Hierbei stehen vor allem folgende Ziele im Fokus:
- Die Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil,
- die nachhaltige Verbesserung der sozialen sowie der Wohn-, Lebens- und Arbeitssituation.
Das IHK knüpfte an die „Strategie Wohnen und Arbeiten“, die 2011 vom Rat der Stadt Duisburg im Zusammenhang mit dem Stadtentwicklungsprozess Duisburg2027 verabschiedet wurde, an und konkretisierte diese. Ferner griff es verschiedene Vorgängermaßnahmen auf: In den 1980er Jahren war Laar Teil eines großzügig angelegten Wohnumfeldverbesserungsprogramms (WUF) für benachteiligte Ortsteile in Duisburg, durch das zahlreiche Wohnstraßen als verkehrsberuhigte Zonen und Mischflächen ausgebaut wurden. Eine intensive Durchgrünung des Ortsteils hat die Wohnqualität in Laar erheblich aufgewertet und insbesondere die dem Rhein zugewandten Wohnlagen nachhaltig verbessert. Innerörtlich sind nahezu alle Straßen seit dem damaligen WUF-Programm Anfang der 1980er Jahre mit straßenbegleitendem Grün ausgestattet. Weitere in Laar umgesetzte Förderprogramme waren das Programm „Interkulturelle Stadtentwicklung“, in dem Laar im Zeitraum 2002 / 2003 Standort eines von drei Modellprojekten war. Hinzu kamen Maßnahmen im Programm „Stärken vor Ort“ in Kooperation mit dem Stadtteil Beeck im Zeitraum von 2009 bis 2011. Von 2004 bis 2013 hatte die Stadt Duisburg ein Stadtteilbüro in Laar in geringem Umfang und im Rahmen des Bezirksmanagements des Bezirksamts Meiderich / Beeck unterhalten. Der Florapark war im Rahmen des Investitionsprogramms „Konjunkturpaket II“ im Jahr 2010 überarbeitet und barrierefrei ausgebaut worden.
Da sich in den Wohnlagen am Fuß der Geländekante zum Stahlwerk, an der Thomasstraße und an der Friedrich-Ebert-Straße ein vermehrter städtebaulicher Problemdruck abgezeichnet hatte, wurden hier im Jahr 2012 drei Stadtumbaugebiete nach § 171 BauGB mit der besonderen Ausrichtung auf das Thema „Problemimmobilien“ festgesetzt. Zur Sicherung der Planungsziele wurde darüber hinaus eine Satzung über das besondere Vorkaufsrecht an Grundstücken gemäß § 25 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BauGB erlassen. Da die neuerliche Ansiedlung von Produktionsteilen des Stahlwerks ArcelorMittal auf dem Hochplateau des ehemaligen Thyssenwerks um das Jahr 2012 nicht zur Verschlechterung und Abwärtsspirale der industrienahen Wohnlagen an der Thomasstraße geführt hatte, die im IHK / ISEK prognostizierte worden war, wurden zwei von drei Stadtumbaubereichen per Ratsbeschluss 2018 wieder aufgehoben.
Die Steuerung der Erneuerungsaktivitäten in den meisten Programmgebieten der Sozialen Stadt in Duisburg erfolgt seit dem Jahr 1999 zentral durch die EG DU Entwicklungsgesellschaft Duisburg mbH und auf der Grundlage von politisch beschlossenen Integrierten Handlungskonzepten. Die EG DU wird heute zu 50 % von der städtischen Wohnungsgesellschaft GEBAG mbH und zu 50 % von der Bürgerstiftung Duisburg gAG getragen.
Die planerische und physische Umsetzung der Erneuerungsaktivitäten in Laar erfolgt in Kooperation und Zusammenarbeit zwischen der Stadt Duisburg, der EG DU und privaten Akteuren. Die Einbeziehung lokaler Akteure und bürgerschaftlicher Gremien erfolgt hierbei durch das Modell der sog. „institutionalisierten Bürgerbeteiligung“.
Am Erneuerungsprozess in Laar sind folgende Akteure und Gremien beteiligt:
- Der Runde Tisch Laar mit seinem fünfköpfigen Sprecherrat,
- die Bürgervereinigung Laar,
- die Bürgerstiftung Duisburg,
- die AWO-Integrations gGmbH
- die Wohnungsbaugesellschaften GEBAG, Gewoge und Grand City Property,
- das städtische Familienzentrum,
- die Grundschule,
- der Verein für Kinderhilfe und Jugendarbeit,
- das Jugendforum Duisburg e. V.
- der Arbeitskreis „Jugend in Laar“,
- der Arbeitskreis „Kinder und Jugend“,
- die lockere Vernetzung von islamischen Migrantinnen und Migranten über die Moschee sowie
- Karnevals-, Schützen- und andere Sportvereine.
Projektbezogen wurden in den Beteiligungsverfahren zahlreiche Einzelpersonen erreicht und private Unternehmen und Immobilienbesitzende für den Erneuerungsprozess in Laar aktiviert.
Über die Beteiligungsmaßnahmen und die Erstellung planerischer Grundlagen hinaus sind bedeutende, große „Ankerprojekte“ der städtebaulichen Erneuerung (Deichpark, Ankauf und Abriss von Immobilien im Stadtumbaugebiet Friedrich-Ebert-Straße, Grünzug Emscherhüttenstraße) teils noch in der Umsetzung. Daher gab es hierdurch noch keine sichtbaren Zeichen einer positiven Stadtteilerneuerung. Zudem sind durch die Zuwanderung der letzten Jahre zusätzliche neue Bedarfe im Stadtteil entstanden (z. b. im Hinblick auf soziales Zusammenleben, Bildung, soziale Arbeit, Kultur, Freizeit), die in der bestehenden lokalen Infrastruktur noch nicht hinreichend abgebildet sind.
Um bereits bewilligte Maßnahmen zum Abschluss zu bringen und auf geänderte Herausforderungen an den Stadtteil reagieren zu können, wird eine über den bisherigen Förderzeitraum hinausgehende Weiterförderung Laars (2020 bis 2023) beantragt. In diesem (Verstetigungs-)Zeitraum werden folgende Aktivitäten erfolgen und auf Wirksamkeit bewertet werden können:
Maßnahmen, die bis 2023 fertiggestellt werden:
Die drei „Ortseingänge“ Laars (industriell genutzte Brücken bzw. Rohrüberleitungen der Friedrich-Ebert-Straße von Ruhrort und Beeck kommend sowie der Stepelschen Straße von Beeck kommend) sollen künstlerisch gestaltet werden.
Auf dem ehemaligen Schulgelände Werthstraße werden 43 öffentlich geförderte Wohnungen und eine (integrative) Kindertagesstätte durch die städtische Wohnungsgesellschaft GEBAG errichtet. Dieses Projekt „ersetzt“ – zusammen mit privaten Wohnungsbaumaßnahmen – den ehemals geplanten Ansatz „Wohnen am Rhein“.
Das Haus- und Hofflächenprogramm wird zukünftig vorrangig in den Schwerpunktbereichen der Stadtteilentwicklung (Deichstraße, dem ehemaligen Stadtumbaugebiet in der Industrienahtlage, Friedrich-Ebert-Straße sowie Marktplatzbereich) zur Unterstützung der dortigen Ziele eingesetzt.
Der landschaftsplanerische Ausbau der heutigen Grünverbindung Emscherhüttenstraße in Richtung Deich / Deichpark soll ab 2020 erfolgen, um den Ortsteil auf kurzem Wege an den Deichpark heranzuführen.
Eine Aufwertung des Bolzplatzes an der Apostelstraße, der von seiner Beschaffenheit und Ausstattung her „in die Jahre gekommen“ ist, soll ab 2020 unter Beteiligung von Nutzergruppen des Jugendtreffs „Jugendbus“ umgesetzt werden.
Der Deichpark ist eines der Schlüsselprojekte der integrierten Stadtteilentwicklung Duisburg Laar. Im Vorland des Laarer Rheindeichs soll ab 2020 eine attraktive Parkanlage, in der Sport, Spiel und Erholung gleichermaßen für alle Generationen und Nutzergruppen möglich sind, entstehen. Insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene bietet der neue Deichpark Sport- und Aufenthaltsqualitäten, die in Laar bislang fehlen. Des Weiteren sind Angebote zur passiven Erholung und Spielräume für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen vorgesehen. Ebenfalls sind neue Aufenthalts- und Aktionsräume mit barrierefreien Sitz- und Sportgeräten für eine zielgruppenübergreifende Nutzung vorgesehen. Unter dem Motto „Dein Rhein Deich“ wurde 2015 eine umfassende Bürgerbeteiligung zur Mitgestaltung des Parkkonzeptes und der Ausstattung durchgeführt.
In einem noch verbliebenen Stadtumbaubereich entlang der Friedrich-Ebert-Straße wird in den nächsten Jahren der sukzessive Ankauf und Abriss von Immobilien fortgeführt, um die Flächen nach Abbruch einer Grünnutzung zuzuführen. Auf diesem Wege wird nicht mehr nachgefragter und nicht sanierungsfähiger Baubestand beseitigt und die verbleibende Bausubstanz dadurch (und mit Unterstützung des Haus- und Hofflächenprogramms) aufgewertet. Die Friedrich-Ebert-Straße muss zudem eine neue Nutzungsfunktion erhalten. Da Leerstände von Ladenlokalen inzwischen wieder zu Wohnungen umgenutzt werden, soll diese neue Wohnfunktion z. B. durch weitere Wohnumfeldverbesserungsmaßnahmen gestützt werden.
Neue Ausrichtung des Quartiersbüros auf sozialintegrative Maßnahmen:
Im Rahmen der Fortschreibung des ISEK wurde deutlich, dass Kinder und Jugendliche im Allgemeinen und insbesondere mit nichtdeutscher Staatsbürgerschaft mehr Unterstützung benötigen. Hierzu zählt unter anderem der Ausbau von Bildungs- sowie Kultur- und Freizeitangeboten. Eine weitere Zielgruppe für sozialintegrative Maßnahmen sind Zugezogene aus Rumänien, Bulgarien oder Syrien. Mit Hilfe des Quartiersbüros sollen in den kommenden Jahren eine stärke Vernetzung der sozialen Träger und Akteure stattfinden, Defizite in der Versorgung ermittelt und tragfähige Projektansätze entwickelt werden.
Es wird in einem fortgesetzten Förderzeitraum daher darum gehen, Projektideen und zum Teil schon angestoßene Maßnahmen weiter zu qualifizieren und fortzuführen.
Dazu zählen z. B.:
- Repair Cafè mit offenen Werkstätten (in Kooperation mit den Duisburger Repair Cafès),
- „Kirche / Moschee findet Stadt“ (stärkere Öffnung der religiösen Gemeinden in den Ortsteil),
- Bildungsoffensive „Was kommt nach der Schule?“,
- Machbarkeitsprüfung eines Nutzungskonzepts „Bed & Bike“ (touristisches Konzept in Verbindung mit leerstehenden Wohnungen im Bereich des Markts und mit der Einbindung des künftigen Radfernwanderweges),
- Förderung von Neuansiedlung und Existenzgründung,
- Entwicklung von Aktivitäten zur Verbesserung des Stadtteilimages,
- Stadtteilpatenschaften – Kooperationen zwischen Unternehmen und Kommune.
Das Land Nordrhein-Westfalen plant eine bauliche Sanierung des Rheindeichs in Laar ab dem Jahr 2023. Daher können einige der für den Deichpark konzipierten Maßnahmen (zweiter Bauabschnitt) erst in Verbindung mit bzw. nach Beendigung dieser Deichbaumaßnahme umgesetzt werden. Dazu gehören z. B. der Bau von barrierefreien Deichaufgängen, die Anlegung von zusätzlichen Querungshilfen über die Deichstraße sowie ein Ausbau des Deichkronenradwegs zu einem attraktiven, 3 m breiten und asphaltierten Radfernwanderweg. Im Zuge dessen kann der Spielplatz an der Ahrstraße mit seiner Nähe zum Wohndorf Laar zu einem generationsübergreifenden Treffpunkt entwickelt werden, so dass auch altersgerechte Bewegungsanlagen installiert werden können. Über den Zeitrahmen hierfür kann heute noch keine Aussage getroffen werden.
Stadtverwaltung
Lea Hoffmann
Stadt Duisburg
Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement
Friedrich-Albert-Lange-Platz 7
47051 Duisburg
Fon: +49 (0) 0203 / 283 7577
Fax: +49 (0) 0203 / 283 3322
E-Mail: lea.hoffmann@stadt-duisburg.de
Weitere wichtige Partner
Runder Tisch Laar (http://www.runder-tisch-duisburg-laar.de)
Bürgervereinigung Laar (http://www.laar-am-rhein.de)
EG DU – Quartiersmanagement bzw. Quartiersbüro Laar
Wiebke Claussen (Stadtteilmanagerin)
Ulrike Oosterkamp (Mitarbeiterin)
Friedrich-Ebert-Straße 83
47119 Duisburg
Telefon: +49 (0)203 99429-56
Telefax: +49 (0)203 99429-57
E-Mail: wclaussen@eg-du.de / uoosterkamp@eg-du.de
Website: www.eg-du.de