Gelsenkirchen Schalke
Der ca. 300 ha große Stadtteil Schalke mit rund 20.000 Einwohnern ist ein innerstädtischer Wohnstandort und einer der am höchsten bevölkerten Stadtteile Gelsenkirchens. Schalke zeichnet sich durch eine gute Verkehrsanbindung und die unmittelbare Nähe zur Gelsenkirchener City aus. Eine Vielzahl an öffentlichen und sozialen Einrichtungen wie das Musiktheater mit überregionaler Bedeutung, Kindergärten, Grundschulen und weiterführende Schulen sind vorhanden.
Der nördliche Bereich des Gebietes ist eher gewerblich geprägt. Dort befindet sich auch die ehemalige Zeche Consol 1/6. Der mittlere und südliche Teil ist deutlich durch dichte Wohnbebauung in rasterförmig angelegten Straßen mit einer Blockrandstruktur und heterogenen Bebauung mit 3-4-geschossigen Mietwohnungsbauten geprägt. Schalke ist ein Wohnstandort mit überwiegend ruhigen Wohnstraßen, aber wenig öffentlichen Grünflächen. Der Stadtteil wird durch Hauptverkehrsstraßen durchzogen bzw. abgegrenzt. Die Kurt-Schumacher-Straße als eine der Hauptverkehrsachsen trennt die Bereiche Schalke Ost und Schalke West.
Der westliche Teil Schalkes weist eine heterogene Siedlungs- und Nutzungsstruktur auf. Es überwiegt der auf alter Blockstruktur wieder aufgebaute Wohnungstyp der 1950er/1960er Jahre. Hier befindet sich auch die Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs, auf der auf einer Fläche von 15 ha eines der größten innerstädtischen Wohnneubaugebiete Gelsenkirchens mit dem „Wohnen am Stadtgarten“ entwickelt wurde. Der östliche Teil Schalkes ist deutlicher gründerzeitlich geprägt. Aber auch hier gibt es neben Zeilenbauten der 1950er/1960er Jahre Wiederaufbauensembles. Leerstehende Wohnungen und Ladenlokale sowie Modernisierungs- und Instandsetzungsstau kennzeichnen diesen Teil des Gebietes. 85% des Wohnungsbestandes befinden sich im Stadtteil Schalke im Einzeleigentum.
Das Gebiet ist durch eine starke Fluktuation der Bewohner, in Größe und Ausstattung nicht mehr zeitgemäße Wohnungen, Wohnungs- und Ladenleerstände und durch zu wenig wohnortnahe Grünflächen belastet. Die Einwohnerzahl Schalkes insgesamt nimmt zwar ab, jedoch wächst der Anteil an älteren Menschen im Stadtteil. Mit 35 % an der Bevölkerung hat Schalke im Vergleich zur Gesamtstadt mit knapp 20 % einen hohen Anteil an nicht-deutscher Bevölkerung. Ein hoher Anteil an arbeitsloser Bevölkerung ist zudem zu verzeichnen. Für Jugendliche fehlen Freizeit- und Bildungsangebote. Diese Situation macht sich in sozialen Problemen bemerkbar.
Mit dem Stadtteilentwicklungsplan Schalke (Bürogemeinschaft S.T.E.R.N., Berlin und InWIS, Bochum) wurde ein integriertes Handlungskonzept erstellt. In zahlreichen Gesprächen mit den örtlichen Akteuren, dem runden Tisch Schalke, den Wohnungsunternehmen und Dienststellen der Verwaltung wurden die Probleme, Potenziale und Projektvorschläge zur Bewältigung der Herausforderungen und zur Stärkung der vorhandenen Qualitäten definiert. Der Antrag auf Aufnahme des Gebietes in die Städtebauförderung wurde gestellt.
Mit dem Leitbild „Schalke – ein preiswerter Wohnstandort mit Vielfalt und kurzen Wegen“ wird die Entwicklungsrichtung für den Stadtteil im integrierten Handlungskonzept beschrieben. Die Stärkung des innenstadtnahen Wohnens sowie die Vernetzung der zahlreichen Bildungseinrichtungen im Stadtteil zur Imagebildung sind zentrale Zielsetzungen, um den Stadtteil zu erneuern und zu stabilisieren. Wesentliche Ziele und Maßnahmen sind:
- Verbesserung des Wohnungsangebots und Anpassung an den Bedarf
- Fassadenerneuerung im Rahmen des Haus- und Hofflächenprogramms
- Beratung und Mobilisierung von Hauseigentümern in Zusammenarbeit mit in Schalke ansässigen Wohnungsunternehmen
- Aufwertung des öffentlichen Raumes und Schaffung von Grünflächen und -achsen, Erneuerung von Schulhöfen und Spielplätzen
- Aufbau und Qualifizierung der Nachbarschaftsarbeit
- Unterstützung der lokalen Akteure
- Qualifizierung und Ausweitung der Jugendarbeit, Angebote zum Übergang Schule - Beruf
- Weiterentwicklung der Bildungspotenziale und deren Vernetzung zum „Bildungsstandort Schalke“
- Beschäftigung und Qualifizierung
- Verbesserung des Stadtteil-Images
Die Stadterneuerung in Gelsenkirchen wurde neu organisiert. Auf der gesamtstädtischen Ebene ist ein Lenkungskreis Stadterneuerung mit allen Vorständen unter Vorsitz des Stadtdirektors eingerichtet worden. Der Lenkungskreis tagt ca. zweimal pro Jahr. Strategische, richtungsweisende Entscheidungen für die Stadterneuerungsgebiete Gelsenkirchens werden hier getroffen.
Für die einzelnen Stadterneuerungsgebiete der Stadt sind interdisziplinäre Gebietsteams gegründet worden. Im Gebietsteam sind aus den die Stadterneuerung und den Sozialraum betreffenden Fachressorts Mitarbeiter aus der Stadtverwaltung vertreten. Über das Gebietsteam wird der Entwicklungsprozess kontinuierlich begleitet. Es wird projekt- und sozialraumorientiert zusammengearbeitet. Das Gebietsteam Schalke tagt quartalsweise unter der Geschäftsführung der Koordinierungsstelle Stadterneuerung in Kooperation mit dem Stadtteilbüro Schalke.
Das Stadtteilbüro ist seit April 2010 verantwortlich für Konzeption und Umsetzung der Maßnahmen des Stadtteilprogramms an der Schnittstelle von Verwaltung und Akteuren vor Ort. Die Besonderheit des Schalker Stadtteilbüros ist die Zusammensetzung aus Mitarbeitern des Planungsbüros „PLANUNGSGRUPPE STADTBÜRO“ in Kooperation mit Angestellten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) als sozialer Träger, der seinen Sitz im Stadtteil hat. Im Stadtteilbüro können sich Bewohner, Hauseigentümer, Geschäftsleute oder Vereine beraten lassen oder das Team des Stadtteilbüros als Ansprechpartner für Anregungen und Probleme nutzen. Das Team des Stadtteilbüros bietet dazu Beratungsangebote für Hauseigentümer - von der Fassadengestaltung bis zur Grundmodernisierung. Neben der Koordination der Projekte ist es Aufgabe des Teams des Stadtteilbüros Bewohner zu aktivieren und frühzeitig in die Planung und Entwicklung der Erneuerungsmaßnahmen einzubeziehen. Im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Stadtteilkonferenzen werden alle Interessierten über Sachstand von Projekten des Stadterneuerungsprogramms Schalke informiert und können sich aktiv einbringen.
Über die Koordinierungsstelle Stadterneuerung des Referates Stadtplanung erfolgt die Leitung und Koordination des Gesamtprogramms Soziale Stadt Schalke. Auf der Ebene der Verwaltung werden die Voraussetzungen für die Bereitstellung der Förder- und Haushaltsmittel geschaffen.
Zur Stärkung der Gestaltungs- und Empfehlungskompetenzen auf der lokalen Ebene und als Bindeglied zwischen den Akteuren des Stadtteilprogramms wurde in 2011 ein Gebietsbeirat eingerichtet, der u.a. auch über die Vergabe von Mitteln aus dem Quartiersfonds entscheidet. Er gibt Empfehlungen für die von der Verwaltung und dem Stadtteilbüro vorbereiteten Projektvorschläge und Förderanträge. Die Maßnahmen werden über die politischen Gremien, federführend durch den Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss, beschlossen.
Ein Handlungsschwerpunkt ist die Verbesserung des Wohnungsbestandes, die Unterstützung privater Eigentümer zu einer zeit- und nachfragegemäßen Anpassung ihres Gebäudebestandes. Seit 2012 wird in Schalke eine kostenlose Modernisierungsberatung angeboten. Über Eigentümerforen werden Immobilienbesitzer über die Stadterneuerung und für sie wichtige Themen regelmäßig informiert. Die bisherigen Eigentümerforen behandelten Themen wie Immobilienmodernisierung, Solaranlagen, Einbruchschutz, Mietrecht, Finanzierung von Modernisierungsmaßnahmen und die Vorstellung von beispielhaften Projekten in Schalke. Das Stadtteilbüro organisiert und moderiert Abstimmungsrunden mit den Wohnungsunternehmen, in denen Perspektiven und gemeinsame Handlungsansätze im Stadtteil sondiert und entwickelt werden. Ein Vertreter eines Wohnungsunternehmens ist auch Mitglied des Gebietsbeirates.
Der Bildungsverbund Schalke ist ein Netzwerk im Rahmen der Stadterneuerung Schalke von Bildungsakteurinnen und -akteuren im Stadtteil. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel eine lebendige und qualitätsvolle Bildungslandschaft zu gestalten, damit Schalke vor allem für Kinder, Jugendliche und Familien zu einem noch lebenswerteren Stadtteil wird. Das jährlich stattfindende Bildungsforum Schalke, auf fachlicher Ebene für alle Einrichtungen im Stadtteil, stärkt den Zusammenhalt im Bildungsverbund Schalke und nimmt gemeinsam aktuelle Themenstellungen in den Fokus.
Das Projekt Quartiersnetz bietet engagierten älteren Bürgerinnen und Bürgern in Gelsenkirchen eine Plattform, um sich in das Stadtleben und dessen Organisation einzubringen. Neben diesen Bürgerinnen und Bürgern, nehmen Partner aus Forschung und Dienstleistung an sogenannten Quartierskonferenzen teil. Ziel der Konferenzen ist es, Menschen zusammen und vor Ort miteinander in Gespräch zu bringen und die Beteiligungen der Bürgerinnen und Bürger in ihrem Stadtteil zu stärken.
Die Stadtteil- und Bewegungskarte bietet für Seniorinnen und Senioren einen Überblick über vorhandene sportliche Betätigungsmöglichkeiten und eine besondere Orientierung für ältere Menschen. So zeigt die Karte auch Straßenabschnitte, die für Menschen problematisch werden können, die z.B. auf einen Rollator oder einen Gehstock angewiesen sind.
2007:
Der Stadtteilentwicklungsplan Schalke als integriertes Handlungskonzept wird abgeschlossen und ist Grundlage für die Aufnahme in die Städtebauförderung sowie Handlungsleitfaden für die Umsetzung von Maßnahmen. Der Rat der Stadt beschließt das Handlungskonzept und beantragt aufgrund der Problematik im Bereich des Wohnungsbestandes die Aufnahme des Gebietes zunächst in das Programm Stadtumbau West.
2008:
Das Gebiet Schalke wird in das Programm Stadtumbau West aufgenommen. Der erste Bewilligungsbescheid wird Ende 2008 erteilt. Eine Änderung der Gebietskulisse in die Soziale Stadt erfolgt aus fördertechnischen Gründen. Die Erneuerungsziele und –maßnahmen bleiben von dieser Änderung unberührt.
2009:
Anfang 2009 wird in Verantwortung der Koordinierungsstelle Stadterneuerung bereits mit ersten Projekten im Stadtteilprogramm Soziale Stadt Schalke begonnen, die zunächst noch ohne Unterstützung durch ein Stadtteilbüro initiiert und umgesetzt werden. Die enge Zusammenarbeit im Gebietsteam ermöglicht, dass erste Startermaßnahmen auf den Weg gebracht werden können.
Verschiedene Fassadenerneuerungen über Zuschüsse aus dem Haus- und Hofflächenprogramm sind erfolgreich umgesetzt und setzen erste Zeichen der Erneuerungsbemühungen im Stadtteil.
Erste Auftaktrunden mit den Wohnungsunternehmen zur Projektentwicklung finden statt und es entwickelt sich eine projektorientierte Zusammenarbeit.
Der Schulhof der Friedrich-Grillo-Grundschule Grundschule wird durch Zusammenführung der Mittel zur Schulhofsanierung der Stadt mit Fördermitteln aus dem Stadtteilprogramm zu einem lebendigen, abwechslungsreichen Aufenthaltsbereich umgestaltet, der Kinder auch außerhalb der Schulöffnungszeiten zum Spielen einlädt.
Durch Bereitstellung von Personal- und Sachmitteln aus Mitteln des Stadtteilprogramms für drei Jahre und Mitteln aus der Beschäftigungsförderung werden die Freizeitangebote für Jugendliche im Jugendzentrum „Lalok Libre“ ausgeweitet (Träger Bauverein Falkenjugend e.V.). Ein Schülertreff in der Hauptschule Grillostraße ist eingerichtet (Träger Amigonianer e.V.). Die zusätzlichen Angebote zielen auf eine Vernetzung der Arbeit in den Jugendzentren mit den umliegenden Schulen, Kindereinrichtungen, Migrantenorganisationen und kirchlichen Gemeinschaften ab.
Eine betreute und angeleitete Fußball AG mit 5-8-jährigen Kindern wird auf der DFB-Minispielfeldfläche an der Grundschule Leipziger Straße als ein Projekt zur Öffnung der Kindertagesstätte Leipziger Straße realisiert und kann mit Mitteln aus dem Stadtteilprogramm für drei Jahre durchgeführt werden.
Im Rahmen der „Schalker Dienste“ – ein Projekt der Sozialen Stadt mit der AWO in Kooperation mit dem IAG zur Beschäftigungsförderung - sind zwei Quartiersmeister und zwei haushaltsnahe Dienstleisterinnen permanent im Stadtteil unterwegs. Die Quartiersmeister sind Ansprechpartner für die Bewohner in Bezug auf Sauberkeit und Sicherheit im Stadtteil. Durch ihre enge Kooperation mit den städtischen Stellen und den von der Gafög eingesetzten Mitarbeitern im Stadtteil, können die Missstände wie Müll, Sperrmüll und Wildwuchs im öffentlichen Raum kurzfristig beseitigt werden. Die Bewohner sowie Eigentümer werden für einen verantwortungsvolleren Umgang mit dem Wohnumfeld sensibilisiert. Seit Beginn des Projektes zeigen sich eine deutliche Abnahme der Verschmutzung des Stadtteils und eine wachsende Bekanntheit der Quartiersmeister im Stadtteil.
Aufgabe der haushaltsnahen Dienstleisterinnen ist es, insbesondere ältere und behinderte Menschen im Stadtteil zu besuchen und sie zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Schalke zu motivieren. Die Maßnahme trägt zu einer deutlichen Verbesserung und zu mehr Kommunikation der Menschen im Quartier und insgesamt zu mehr Lebensqualität im Stadtteil bei. Das Projekt Schalker Dienste wird bis Ende 2014 über das Stadtteilprogramm Soziale Stadt Schalke finanziert.
Ende 2009 wird der Auftrag für das Stadtteilmanagement an die Planungsgruppe Stadtbüro, Dortmund in Kooperation mit der AWO Gelsenkirchen erteilt. Die Stadtteilarbeit vor Ort beginnt.
Für die städtebauliche Neuordnung und Entwicklung des Blockinnenbereiches zwischen Poensgenstraße, Unkelstraße, Bismarckstraße und Grenzstraße wird nach Abriss der Gebäude in der Poensgenstraße durch die Genossenschaft „Die GWG“ ein postgraduierten Wettbewerb der Deutschen Akademie für Stadt- und Landesplanung (DASL) durchgeführt
Das Stadtteilprogramm Soziale Stadt Schalke wird in das Programm der EU „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007 – 2013“ (EFRE) – Ziel-2 Programm“ des Landes NRW und des Bundes zur Stadterneuerung aufgenommen.
2010:
Anfang 2010 nimmt das Stadtteilmanagement seine Arbeit vor Ort auf. Das Stadtteilbüro ist verantwortlich für Konzeption und Umsetzung der Projekte an der Schnittstelle von Verwaltung und Akteuren vor Ort. Die Mitarbeiter des Stadtteilbüros beraten Bewohner, Hauseigentümer, Geschäftsleute oder Vereine und nehmen Anregungen und Probleme der Bewohner auf.
Im Frühjahr wird das Stadtteilbüro eröffnet. Die Stadt Gelsenkirchen hat das Büro in einer Mehrfamilienhaus-Wohnanlage aus den 1950er Jahren eingerichtet, die umfassend saniert wird. Die Eigentümerin Stallmann KG hat ehemalige Wohnungen durch Zusammenlegung von Erdgeschoss und 1. Etage zu flexiblen Büro- und Ateliereinheiten umgestaltet. Entstanden sind eine neue Fassadensituation und ungewöhnliche Raumstrukturen. Die Wahl des Standortes in Verbindung mit der Investitionsbereitschaft der Eigentümerin ist ein erstes positives Signal des Wandels zu einem attraktiven Wohnquartier. Das Projekt der Stallmann KG (www.vewo-gmbh.de) und die Großbaustelle der KWG Hamburg (www.kwg-ag.de) in der Vittinghoff-Siedlung zeigen, dass in Schalke bereits größere private Investitionen mobilisiert werden.
In Hinblick auf eine gezielte Unterstützung der Immobilieneinzeleigentümer wird eine umfassende schriftliche Befragung der ca. 4.000 Eigentümer durchgeführt. Die Auswertung macht unterschiedliche Problemstellungen und Unterstützungsbedarfe deutlich. Eine gezielte Beratung soll entwickelt und umgesetzt werden. Regelmäßige Eigentümerforen sind geplant. Mit den Wohnungsunternehmen sollen geeignete Projekte zur Unterstützung der Eigentümer zur Erneuerung des Wohnungsbestandes und zur Wohnumfeldverbesserung entwickelt werden.
Für die Umgestaltung des Schulhofes der Gemeinschaftsgrundschule Franz-Bielefeld-Straße – Sternschule und des in der Nähe liegenden Spielplatzes Heimgarten haben Schüler und Lehrer gemeinsam mit der Verwaltung und dem Stadtteilbüro Ideen entwickelt. Auf dem Schulhof werden neben neuen Spielgeräten und Gestaltungselementen Regenwasserabkopplungsmaßnahmen über Fördermittel der Emschergenossenschaft realisiert. Der Spielplatz ist neu gestaltet worden und öffnet sich räumlich stärker zum Stadtteil.
Die Träger der sozialen Projekte werden vom Stadtteilbüro begleitet und über regelmäßige Abstimmungs- und Austauschrunden in der Projektentwicklung unterstützt. Weitere Angebote zur Öffnung von Kindertagesstätten haben Ende 2010 begonnen. In der Kindertagesstätte werden neben der bestehenden Fußball AG ein Elterncafé und eine Rucksackgruppe eingerichtet. Die Kita Königstraße bietet einen Jungen- und einen Mädchentreff an und in Zusammenarbeit mit Senioren der AWO soll ein generationsübergreifendes Theaterprojekt entwickelt werden. In der Kita Blumendelle gibt es das Projekt Forschen für Kinder, Teenies und Väter.
2011:
Auf der ersten Stadtteilkonferenz wurden die Bürgerschaftsvertreter/innen für den Gebietsbeirat gewählt. Im Rahmen der konstituierenden Gebietsbeiratssitzung wurde auch der Quartiersfonds eingerichtet. Die Mittel des Quartiersfonds sollen zur Umsetzung von Projekten genutzt werden, die das Gemeinschaftsgefühl und die Eigenverantwortlichkeit im Stadtteil fördern.
Schwerpunkt ist weiterhin die Aktivierung der Immobilieneigentümerinnen und –eigentümer. Eine kostenlose Modernisierungsberatung wird eingerichtet. Hierfür ist eine Quartiersarchitektin beauftragt. Die ersten Eigentümerforen werden durchgeführt, um Eigentümer über aktuelle Entwicklungen im Stadtteil zu informieren und für sie wichtige Informationen weiterzugeben.
2012:
Die maroden Immobilien Münchener Straße 44/46 werden im Rahmen einer Zwangsversteigerung von der Stadt erworben, mit dem Ziel sie niederzulegen und einen Park für das Quartier anzulegen
Die Wegeverbindung und der Spielplatz Kußweg werden umgestaltet.
Der Schulhof der Lessing Realschule wird aufgewertet.
Die Flächen für die 3 Gemeinschaftsgärten auf dem ehemaligen Güterbahnhof Schalke-Süd sind über das Landschaftsarchitekturbüro Danielzik+ Leuchter, Duisburg hergerichtet worden. Lalok libre, AWO und der Maria- Sybilla-Merian e.V. führen hier soziale Projekte durch.
Nach einem städtischen Projektaufruf erhalten die Träger Amigonianer für das Projekt „Schalke aktiv“, das Lalok libre für das Projekt „Ab in den Garten“ und die Revierressourcen UG für das Projekt „Ju*In – Jugendliche Innovativ - gemeinwohlorientierte Leerstandsnutzung“ Mittel aus den Modellvorhaben Soziale Stadt.
Das Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen, Köln wird beauftragt, den Prozess zur Entwicklung eines Bildungsverbundes zu organisieren
2013:
Die ehemaligen Schrottimmobilien „Franke-Häuser“ in der Liebfrauenstraße werden von einem Investor saniert und denkmalgerecht umgebaut.
Der Spielplatz Heimgarten ist erneuert.
Das Konzept für den Quartierspark Münchener Straße wird durch das beauftragte Planungsbüro BASTA, Dortmund unter Beteiligung der Öffentlichkeit unter Organisation des Stadtteilbüros entwickelt.
Kitas und Grundschulen werden mit dem Ziel der Gründung eines Bildungsverbundes miteinander vernetzt. Über Arbeitsgruppen zu den Themen „Übergang Kita Grundschule“, „Eltern als Bildungspartner“ und „Öffentlichkeitarbeit“ werden gemeinsame Standards und Produkte entwickelt.
Die Gebäude Münchener Str. 44/46 werden abgerissen.
3. Stadtteilkonferenz Schalke mit dem Themenschwerpunkt „Träger von Kinder- und Jugendprojekten“ stellen ihre Arbeit im Stadtteil vor.
2014/2015:
Die Projekte zur Öffnung von Kindertagesstätten sind Anfang 2014 aus der Förderung ausgelaufen und werden in Eigenregie durch die Einrichtungen weitergeführt.
Alle Bildungseinrichtungen werden im Rahmen eines Bildungsforums miteinander vernetzt, mit dem Ziel der Gründung des Bildungsverbundes.
Das Büro ST-Freiraum, Duisburg ist beauftragt für den Grilloplatz und die Schalker Straße ein städtebauliches Rahmenkonzept umzusetzen.
Das Büro Stadtraumkonzept, Dortmund wird in Kooperation mit der Planungsgruppe Stadtbüro, Dortmund für die Zwischenevaluation und die Fortschreibung des Handlungskonzeptes beauftragt. Akteursworkshops zu den verschiedenen Handlungsfeldern der Stadterneuerung in Schalke sowie eine Bewohnerbefragung werden durchgeführt.
Der Quartierspark Münchner Straße wird als Gemeinschaftsgarten für die unmittelbare Nachbarschaft gebaut.
Der Spielplatz und der Quartierspark Blumendelle sind umgestaltet.
Das Büro dtp Davids Terfrüchte + Partner, Essen wird beauftragt, den 2. Bauabschnitt des Kußweges zu entwickeln. Zentrale Themen sind Bewegung für Jung und Alt und künstlerische Gestaltung.
2016:
5. Stadtteilkonferenz Schalke: Neue Bürgerschaftsvertreter für Schalke
"Schalke braucht Sie!" lautet das Motto des Tages, und rund 60 Personen aller Altersgruppen kommen in die AWO-Begegnungsstätte an der Grenzstraße. Zwölf von ihnen werden sich künftig als Bürgerschaftsvertreter im Gebietsbeirat Schalke engagieren.
2017:
Einweihung Kußweg
Das Motto der Einweihung lautet "Kußweg bewegt". Neu sind eine Parkour-Anlage, Aktiv-Stationen für Ältere und eine Graffitiwand. Vorab werden mit Fördermitteln bereits der Bestandsspielplatz aufgewertet, Bänke aufgestellt und eine Boulebahn angelegt. Dies alles geschieht unter Beteiligung der Anwohnerschaft und Zielgruppen. Mit dem kleinen Fest werden diese Anlagen vorgestellt und feierliche eingeweiht.
Baustelleneröffnung Schalker Straße und Grilloplatz
Anlässlich der Baustellen wird von den Gewerbetreibenden der Schalker Straße und der Grillostraße ein Baustellenfest arrangiert. Es gibt ein schönes Programm, Essen und Trinken und vor allem viele gut gelaunte Gesichter. Mit Unterstützung durch Plan:B, die auch an der Schalker Straße ansässig sind, können viele Akteure und Besucher aktiviert werden. Die Baumaßnahmen starten im August 2017 mit dem Kanalbau an der Schalker Straße.
2018:
"Schalke-Tag"
Der neue Gebietsbeirat Schalke für die nächsten 2 Jahre ist nun komplett. Am 22. November 2018 wählten die anwesenden Schalker Bürgerinnen und Bürger am "Schalke-Tag" die Bürgerschaftsvertreterinnen und -vertreter. Der "Schalke-Tag“ bot zudem ein buntes Bühnenprogramm und lockte mit einem leckeren Buffet sowie einer Ausstellung zu aktuellen Entwicklungen und Maßnahmen aus dem Stadtteil
2019:
Einweihungsfest Grilloplatz
Ende März 2019 wurde der neue Grilloplatz mit einem großen Fest eingeweiht. Wie bereits beim gesamten Umgestaltungsprozess waren Anwohnerinnen und Anwohner, Vereine, Träger sowie Händlerinnen und Händler aus der Umgebung in die Gestaltung der Einweihung eingebunden. Zum Programm gehörten die Flora-Dance-Kids der Kita Florastraße, der Chor der Grillogrundschule oder auch Julian Rybarski und Band. An den Ständen boten die vielen Akteure Leckeres für Leib und Seele oder spannende Mit-Mach-Aktionen an. Alle Beteiligten gemeinsam erweckten den Platz zu neuem Leben.
Einweihung der Georgswiese
Die Umgestaltung der Georgswiese, zu Füßen der St.-Georg-Kirche an der Franz-Bielefeld-Straße, wurde im November 2018 abgeschlossen. Im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms "Soziale Stadt" wurden der Spielplatz und die Freifläche neu gestaltet und Anfang April 2019 eingeweiht. Neue Wegeverbindungen mit Beleuchtung und eine neu angelegte bandartige Spielfläche, inklusive vielfältig nutzbarer Spielgeräte und Sitzgelegenheiten, erhöhen die Aufenthalts- und Freizeitqualität im Stadtteil enorm. Sogenannte "Dog-Stops" sollen dabei verhindern, dass Hunde auf die einzelnen Spielflächen gelangen. Zur leichteren Entsorgung der Hinterlassenschaften von Hunden wurden Beutelspender aufgestellt.
Nach der Fortschreibung des integrierten Handlungskonzeptes im Jahr 2014 erfolgte eine teilweise Neuausrichtung im Programmgebiet für die 2. Förderphase. Aufgrund umfassender Sanierungen und Modernisierungen ehemals als „Schrottimmobilien“ bewerteter, großer Wohngebäude/-anlagen, erfolgte bis auf den Abriss der sog. „Punkerhäuser“ an der Münchener Straße kein weiterer Rückbau. Neue sozial-integrative Herausforderungen ergaben sich seit 2015 durch den Zuzug von Menschen aus Südosteuropa. Das Erfordernis früher Bildung und funktionierender Präventionsketten für Kinder bekam einen noch größeren Stellenwert. Das wichtige Pilotprojekt ist dabei der „Bildungsverbund Schalke“, welches bereits seit 2013 entwickelt wurde. 2015 unterzeichneten 50 Einrichtungen aus Schalke eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Mithilfe des „Bildungsverbundes Schalke“ sollen etablierte Einrichtungen sowie bestehende Netzwerke weiter miteinander verzahnt werden. Ziel hierbei ist es, den innenstadtnahen Stadtteil mit all seinen Potenzialen zu einem lebendigen und vor allem für Kinder, Jugendliche und Familien lebenswerten Quartier zu entwickeln. Die Bildungsqualität und- chancen spielen dabei eine zentrale Rolle.
Zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum wie Umgestaltungen von zentralen Plätzen und Straßen, Grünflächen und Schulhöfen wurden erfolgreich umgesetzt. Oftmals konnten diese verknüpft werden mit privaten Investitionen in den Wohnungsbestand der vielen Einzeleigentümer*innen. Mehr als 100 Hauseigentümer*innen modernisierten in Schalke mit Unterstützung des „Haus- und Hofflächenprogramms“ ihre Immobilien.
Ein unverzichtbares Instrument zur Mobilisierung von Engagement und Eigeninitiative sowie zur Unterstützung bestehender sozialer oftmals ehrenamtlicher Tätigkeit im Stadtteil Schalke ist der Quartiersfonds. Bereits mehr als 113 bürgerschaftlich orientierte Projekte konnten realisiert werden und tragen zu einem lebendigen Miteinander in Schalke bei.
Bauliche Aufwertung und soziale Stabilisierung des Stadtteils sind weiterhin die tragenden Säulen der Stadterneuerung in den nächsten Jahren. Eine größere, wichtige Baumaßnahme stellt dabei die Umgestaltung des sogenannten „Möntingplatzes“ als zentralen grünen Quartiers- und Spielplatz dar. Durch den Umbau erfolgt die Anpassung an aktuelle Bedarfe der umliegenden Bewohnerschaft sowie eine deutliche Steigerung von Aufenthaltsqualität und Attraktivität.
Die Arbeit des Stadtteilbüros Schalke wird sich bis 2020 insbesondere auf die Verstetigung sowie die Schaffung nachhaltiger und selbsttragender Strukturen fokussieren. Ein Ansatzpunkt im Sinne von Verstetigung bieten die bestehenden Vernetzungen und bereits heute fast selbsttragenden Arbeitsstrukturen beim Bildungsverbund. Aber auch bestehende Strukturen wie der Gebietsbeirat Schalke oder der Kreis aktiver Schalker Händler*innen, werden Bausteine des Verstetigungsprozesses sein.
Schalke profitiert von weiteren Aktivitäten außerhalb der Förderung aus dem Stadtteilprogramm, die die Entwicklung des Stadtteils maßgeblich unterstützen. Über den Europäischen Sozialfonds (EFS) werden Projekte zur Unterstützung der Armutszuwanderer aus Osteuropa im Stadtteil umgesetzt. Schalke war zudem Modellgebiet des Forschungsprojektes „Lebensqualität Älterer im Wohnquartier (LiW)“ der TU Dortmund. Die Erkenntnisse fließen in die Stadtteilarbeit und Projektentwicklung ein. Der westliche Teil Schalkes ist Teil des durch das BMB geförderten Projektes QuartiersNETZ zur Verbesserung der Lebensbedingungen der älteren Menschen. Mit dem Projekt EMILIA zur Qualifizierung von Migrantinnen profitiert der Stadtteil von Mittel aus BIWAQ. Darüber hinaus ist Schalke Modellgebiet für das Projekt „Kein Kind zurück lassen! Kommunen in NRW beugen vor“.
Stadt Gelsenkirchen
Referat Stadtplanung – Koordierungsstelle Stadterneuerung
Carina Christian – Programmleiterin/Gebietskoordinatorin
Rathaus Buer
Goldbergplatz 12
45875 Gelsenkirchen
Tel. 0209/169-4163
Fax. 0209/269-4803
E-Mail: carina.christian@gelsenkirchen.de
Stadtteilbüro Schalke
Luitpoldstr. 50
45881 Gelsenkirchen
Tel. 0209/40858766
Fax. 0209/40858769
Gisela Sichelschmidt (Projektleitung, Stadtteilmarketing, lokale Ökonomie)
gisela.sichelschmidt@gelsenkirchen.de
Marco Szymkowiak (Koordinator für bau- und wohnungswirtschaftliche Projekte)
Marco.szymkowiak@gelsenkirchen.de
Doris von Kemenade (Koordination für soziale Projekte)
doris.vankemenade@gelsenkirchen.de
Gabriele Jäger (Sekretariat, Projektunterstützung)
gabriele.jäger@gelsenkirchen.de
Andrea Moises (Quartiersarchitektin)
andrea.moises@gelsenkirchen.de