Hamm Westen (von 2000 bis 2015)
Der Hammer Westen ist ein dicht bebauter, von der Industrie geprägter Stadtteil. Rund ein Drittel des Gebiets umfasst Industrie- und Gewerbeflächen. Der Wohnungsbestand ist heterogen. Es sind sowohl gründerzeitlich geprägte Altbauquartiere als auch Wohnungsbestände der 1960er Jahre zu finden. Teilbereiche wurden bereits modernisiert, in anderen Beständen besteht noch Modernisierungsbedarf. Mit der Arbeitersiedlung "Isenbecker Hof“ ist ein städtebaulich wertvoller Wohnungsbestand in das Programmgebiet aufgenommen worden. Derzeit leben ca. 22.000 Menschen im Programmgebiet. Der Anteil an Bewohnerinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund ist im Vergleich zur Gesamtstadt erhöht. In Teilbereichen liegt der Anteil bei 70 %. Der Anteil an arbeitslosen Menschen ist höher als im Durchschnitt der Stadt.
Das Programmgebiet Hammer Westen umfasst eine Fläche von ca. 755 ha. Davon sind 600 ha bereits seit März 2000 Teil des Programmgebiets der „Sozialen Stadt“. 2010 wurde das Gebiet um ehemalige Bergbau-Brachen und Halden des Bergwerks Ost (mit einer Fläche von ca. 155 ha) erweitert.
Lippepark Hamm
Im Erweiterungsbereich des Programmgebietes galt es, das ehemalige Betriebsgelände und die Bergehalden des Bergwerks Ost rund um den Kernbereich des ehemaligen Schachtes Franz zu einem Landschaftspark mit zahlreichen Angeboten für Bewegung, Sport und Spiel, Kunst und Kultur zu entwickeln.
Ziel des Projektes war die Stärkung und Stabilisierung des Stadtteils durch die Umsetzung städtebaulicher, sozial-integrativer sowie bildungs- und arbeitsmarktrelevanter Maßnahmen. Die multikulturellen Nachbarschaften sollten gestärkt werden. Beratungs- und Betreuungseinrichtungen, Begegnungsmöglichkeiten sowie Spiel- und Freiflächen im Nahbereich der Wohnquartiere sollten ausgebaut werden.
Das Stadterneuerungsprogramm Hamm-Westen ist abgeschlossen. Ausgehend von einem Bürgerworkshop im Jahr 2015 wurden noch bestehende Herausforderungen und Handlungsempfehlungen herausgearbeitet. Für angrenzende Bereiche wurden neue Planungsperspektiven entwickelt.
Im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ wurden seit dem Jahr 2000 auf der Grundlage eines städtebaulichen Rahmenplanes städtebauliche Maßnahmen sowie Projekte zur Verbesserung des Wohnumfeldes umgesetzt. Gleiches gilt für vielfältige sozial-integrative sowie bildungs- und arbeitsmarktrelevante Maßnahmen.
Im Erweiterungsbereich stand die Umgestaltung der Bergbaubrachen gemäß des Stadtentwicklungskonzeptes „Im Westen was Neues / Lippepark Hamm“ zu einem attraktiven, multifunktionalen Landschaftspark im Fokus. Durch die Vernetzung mit bestehenden Grünzügen gewinnt diese Fläche eine besondere stadtentwicklungsrelevante Bedeutung. Über die Grenzen von drei Stadtbezirken hinweg entstand ein verbindender Grünzug, der intensiv für Erholung und Freizeit genutzt wird.
Am Stadtentwicklungsprozess sind viele Akteure beteiligt. Sie arbeiten intensiv an der Entwicklung ihres Stadtteils. Gemeinsame Aktivitäten sowie die Verbesserung von Kooperationen führen zur Bildung nachhaltiger Strukturen der Zusammenarbeit im Stadtteil. Eine besondere Funktion bei der Bündelung von Aktivitäten nimmt das Stadtteilbüro ein.
Seit dem Frühjahr 1998 besteht der Arbeitskreis Hamm Westen: Hier sind die zuständigen kommunalen Fachbereiche, die Träger der Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Schulen, Tageseinrichtungen für Kinder, das Stadtteilbüro, die Polizei und die Wirtschaftsförderung Hamm, das JobCenter, Beschäftigungsträger, Vereine und andere zusammengeschlossen.
Die verschiedenen Beteiligten entwickeln das Stadtteilprojekt in unterschiedlichen Arbeitsformen kontinuierlich weiter. Die Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner findet zum einen projektbezogen statt (z. B. bei einer Planungswerkstatt), zum anderen über die Zusammenarbeit in Gremien (z. B. im Arbeitskreis Kinder). Das Projekt „Lippepark Hamm“ wurde durch einen Bürgerbeirat, ein Beteiligungsgremium für Interessengruppen, Vereine und Verbände begleitet, die sich aktiv in den Planungs- und Gestaltungsprozess einbrachten. Mit dem Stadtteilkomitee verfügt das Stadtteilprojekt über ein Gremium, welches die Mittel des „Aktionsfonds Hamm Westen“ zur Förderung bürgerschaftlicher Projekte im Stadtteil vergibt.
Die Koordination des Gesamtprojektes wird im Stadtplanungsamt in enger Kooperation mit dem Amt für soziale Integration (Koordination aller sozialen Projekte) und dem Stadtteilbüro durchgeführt.
Das Stadtteilbüro arbeitet darüber hinaus im Bereich der aktivierenden Bewohnerbeteiligung und übernimmt Aufgaben zur besonderen Förderung von Kindern und Familien und zur Integration von Familien mit Migrationshintergrund. Träger des Stadtteilbüros ist der Katholische Sozialdienst Hamm (KSD Hamm). Kontinuierlich durchgeführt wird das Programm zur Gestaltung privater Haus- und Hofflächen, sowie Beratung privater Immobilienbesitzender durch einen Quartiersarchitekten. Unterschiedliche Aktionen zur Bewohnerbeteiligung z. B. innerhalb von Planungsprozessen aber auch gemeinsame Aktionen, z. B. das Straßenfest Friesenstraße, das Kinderfest an der Christuskirche und Veranstaltungen zur interkulturellen Verständigung finden regelmäßig statt.
Als Erfolge im Stadterneuerungsprozess sind der Unionpark, die Erweiterung des Friedrich Ebert Parks und die Sanierung der Kulturwerkstatt zu nennen. Auch der Abriss der Hochhäuser an der Waldenburger Straße und die Entwicklung eines neuen, bedarfsgerechten Wohnungsbaus an dieser Stelle ist ein großer Erfolg für den Stadtteil.
Die Gestaltung des Lippeparks hat sowohl innerhalb des Planungsprozesses als auch der Umsetzung Maßstäbe für die impulsgebende Gestaltung einer Zechenbrache gesetzt. Ein ehemals „verbotener“ Ort der Schwerindustrie wurde zum verbindenden grünen Band der Stadtentwicklung. Weit sichtbar signalisieren die Haldenzeichen als begehbare Skulpturen diesen Wandel.
Rund um den Lippepark haben sich viele positive Ansätze etabliert, die zu einer Verstetigung führen. Zahlreiche Akteure gestalten Veranstaltungen auf dem neuen Parkgelände. Das angrenzende „Haus der Jugend“, das im Zuge der Förderperiode der Städtebauförderung umfassend energetisch saniert und auch barrierefrei gestaltet wurde, nutzt den Park mit Kindern und Jugendlichen, trägt aber auch zur Pflege bei und bleibt ein aktiver Ansprechpartner. Es sind Kooperationen verschiedener Vereine und Interessengemeinschaften entstanden.
Programmgebiet „Hammer Westen“ abgeschlossen – Programmgebiet „Weststadt“ kommt
Die Entwicklung der westlichen, besonders vom Strukturwandel betroffenen Bereiche der Stadt Hamm schreitet weiter voran. Dabei wird der Standort „Bergwerk Heinrich Robert“ planerisch intensiv betrachtet, um weitere wirtschaftliche Impulse im Stadtteil zu setzen. Auf der Grundlage eines städtebaulichen Konzeptes und eines Integrierten Handlungskonzepts (IHK) wird auch an dieser Stelle ein umfassender Erneuerungsprozess eingeleitet.
Der östliche, innenstadtnahe Teil des Programmgebietes Hamm-Westen muss aufgrund seiner besonderen Problemlagen weiter gefördert werden. Das integrierte Handlungskonzept wurde daher überarbeitet und aktualisiert. Dabei wird dem Wohnungsbestand und der Gestaltung des öffentlichen Raumes eine besondere Bedeutung zukommen. Auch die besonderen Herausforderungen des demografischen Wandels sowie der Zuwanderung von Menschen aus Südosteuropa werden genauer zu betrachten sein. Die Maßnahmen sollen präventiv ausgerichtet sein und zur zukunftsfähigen Entwicklung des Stadtteils beitragen. Ein hohes Maß an Beteiligung unter Einbeziehung des Stadtteilbüros ist vorgesehen. Das neue Fördergebiet mit dem Namen „Weststadt“ steht für die hohe Kontinuität und Verstetigung der bisherigen Entwicklungsimpulse in den westlichen Stadtteilen Hamms.
Stadtverwaltung
Barbara Conrad
Stadtplanungsamt
Gustav-Heinemann-Str. 10
59065 Hamm
Telefon: +49 (0) 23 81 / 17-41 68
Fax: +49 (0) 23 81 / 17-104168
E-Mail: conradB@stadt.hamm.de
Quartiersmanagement
Martina Speckenwirth
Stadtteilbüro Hamm Westen
Wilhelmstraße 31
59067 Hamm
Telefon: +49 (0) 23 81 / 87 65 786
Fax: +49 (0) 2381 / 87 65 789
E-Mail: info@stadtteilbuero-hamm-westen.de