Köln - Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord
Der Sozialraum „Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord“ liegt im nördlichen Stadtgebiet und zeigt eine heterogene Bebauungsstruktur.
Der Sozialraum besteht überwiegend aus Großwohnsiedlungen aus den 1970er Jahren. In Teilen von Seeberg-Nord und Chorweiler-Nord kamen ab den 1980er Jahren Reihenhaussiedlungen hinzu. Entsprechend der stark verdichteten Bauweise mit mehrstöckigen Hochhäusern handelt es sich bei „Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord“ mit einer Bewohnerzahl von 27.000 Personen um ein einwohnerstarkes Gebiet (die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2013).
Der Kern des Sozialraumes bildet Chorweiler-Mitte mit seiner zum Teil sehr dominanten Hochhausbebauung, in denen sich zahlreiche öffentlich geförderte Wohnungen befinden.
Der Sozialraum „Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord“ ist durch eine junge Bevölkerungsstruktur gekennzeichnet. In etwa zwei Drittel der Haushalte leben Kinder. Häufig wachsen diese Kinder und Jugendlichen jedoch in schwierigen finanziellen Verhältnissen auf. Bei knapp der Hälfte der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren sind die Eltern auf Leistungen des Jobcenters angewiesen. Der Anteil an Empfängerinnen und Empfängern von Grundsicherung im Alter ist verglichen mit den gesamtstädtischen Zahlen überdurchschnittlich hoch. Etwa zwei Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner haben einen Migrationshintergrund und prägen das multikulturelle Bild des Sozialraums.
Das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ bildet die konzeptionelle Grundlage und nimmt insgesamt elf Kölner Sozialräume in den Blick. Auf dieser Basis können EU-Fördermittel beispielweise über den Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt werden erste EU-geförderte Maßnahmen konnten inzwischen umgesetzt werden.
Auf Basis des Leitkonzeptes wurde im Jahr 2016 für die Beantragung von Städtebaufördermitteln ein zusätzliches sozialraumspezifisches Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für den Sozialraum „Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord“ erstellt und vom Rat der Stadt Köln beschlossen. Dieses sozialraumspezifische ISEK bildet die erste Phase einer zweistufigen Quartiersentwicklung. In der zweiten Phase wurde aufbauend auf dem sozialraumspezifischen ISEK (Phase I) in den Jahren 2017 und 2018 in enger Kooperation mit der GAG Immobilien AG eine umfassendere Fortschreibung – das Entwicklungs- und Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Phase II) – erarbeitet. Das fortgeschriebene ISEK (Phase II) umfasst weitere bauliche Maßnahmen, die bis zum Jahr 2029 umgesetzt werden sollen.
Ziel ist es, mit geeigneten Maßnahmen die Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohnern in den Sozialräumen zu verbessern. Auf diese Weise soll Armut bekämpft und sozialer Zusammenhalt gestärkt werden. Hierfür ist eine gemeinsame - sogenannte integrierte - Betrachtung der verschiedenen Themenfelder der Stadtentwicklung besonders wirkungsvoll. Die Themenbreite ist vielfältig: von Wohnen, Soziales, Bildung, Gesundheit, Mobilität, Öffentlicher Raum bis hin zu Klima, Umwelt und Grün.
Insgesamt sind in dem Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ für den Sozialraum fünf Handlungsfelder mit entsprechenden strategischen Zielen definiert:
1. Handlungsfeld „Früh ansetzende Hilfen“ mit den strategischen Zielen:
Verbesserte Bildungsstrukturen und erhöhtes (Aus-) Bildungsniveau
Verbesserte gesundheitliche Situation
2. Handlungsfeld „Öffentlicher Raum“ mit den strategischen Zielen:
Lebenswert und ökologisch gerecht gestaltetes Wohn- und Lebensumfeld
3. Handlungsfeld „Wirtschaft und Qualifizierung“ mit den strategischen Zielen:
Gefestigte und verbesserte Erwerbsfähigkeit sowie erhöhte Erwerbstätigkeit
Strukturell verbesserte wirtschaftliche Situation
4. Handlungsfeld „Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung“ mit den strategischen Zielen:
Lebenswert und ökologisch gerecht gestaltetes Wohn- und Lebensumfeld
Umweltgerechteres und klimaangepasstes Leben
5. Handlungsfeld „Wohnen“ mit den strategischen Zielen:
Lebenswert und ökologisch gerecht gestaltetes Wohn- und Lebensumfeld
Gefestigte und gestärkte Wohnfunktion
Die Steuerung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ erfolgt durch das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln. Entsprechend des integrierten Ansatzes sind weitere Fachämter wie zum Beispiel das Stadtplanungsamt, das Amt für Kinder, Jugend und Familie, das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung und das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen in die Entwicklung und Umsetzung des Programms eingebunden.
Darüber hinaus zählen weitere Akteure wie beispielsweise der Bezirksbürgermeister, Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerämter, die Sozialraumkoordination und die Immobilienwirtschaft zu festen Ansprechpartnern. Auch die Bewohnerschaft wurde bei der Entwicklung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ eingebunden. Im Juni 2015 erfolgte eine zentrale, sozialraumübergreifende Öffentlichkeitsbeteiligung, um die Bürgerinnen und Bürger über das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ zu informieren und Handlungsbedarfe in den Sozialräumen zu ermitteln. Im November 2016 wurde das Leitkonzept „Starke Veedel - Starkes Köln" seitens des Landes anerkannt und vom Rat der Stadt Köln im Dezember 2016 beschlossen.
Das sozialraumspezifische ISEK (Phase I) wurde im Mai 2017 vom Rat beschlossen. Inzwischen wurden verschiedene Maßnahmen vom Landes NRW für den Sozialraum bewilligt und bereits umgesetzt wie das Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung, die Umgestaltung von vier Spielplätzen und das Haus, Hof- und Fassadenprogramm.
Im Rahmen der Erarbeitung des Entwicklungs- und Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (Phase II) erfolgte im November 2016 eine weitere, diesmal kleinteiligere Öffentlichkeitsbeteiligung, in der ausschließlich der Sozialraum „Blumenberg, Chorweiler und Seeberg-Nord“ betrachtet wurde. In der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden die Handlungsbedarfe in dem Sozialraum sowie Maßnahmen zur Quartiersentwicklung vorgestellt und mit den Teilnehmenden erörtert.
Der Ratsbeschluss für das Entwicklungskonzept wurde im Juli 2017 und für das fortgeschriebene ISEK im Dezember 2019 eingeholt.
Neben den bereits bewilligten und sich teilweise in der Umsetzung befindenden baulichen Maßnahmen über das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“, werden innerhalb des Soziale Stadt Gebietes auch drei zentralen Platzbereiche in Chorweiler-Mitte mit Einsatz einer Förderung im Rahmen Nationaler Projekte des Städtebaus umgestaltet.
Zudem finden Maßnahmen, die über den Europäischen Sozialfonds gefördert werden, statt.
Stadt Köln
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Telefon: 0221 / 221-22267
Telefax: 0221 / 221-28493
E-Mail: starke.veedel@stadt-koeln.de
Internetseite: www.starke-veedel.koeln