Köln - Lindweiler
Das Programmgebiet der Sozialen Stadt Köln-Lindweiler umfasst den gesamten Stadtteil Lindweiler im linksrheinischen Stadtbezirk 6 / Chorweiler, rund zehn km Luftlinie vom Stadtzentrum Köln entfernt. Eingegrenzt wird der Stadtteil zu allen Seiten durch Autobahnen und Bahnlinien, was zu einer deutlich erlebbaren eingeschlossenen und isolierten Lage führt. Der ca. 1,2 km² große Stadtteil Lindweiler gliedert sich in einen Kernbereich mit Geschosswohnungsbau und umliegende Einfamilienhausbereiche.
In Lindweiler leben rund 3.500 Einwohnerinnen und Einwohner mit leicht abnehmender Tendenz (die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2008):
- Auffällig ist in den Einfamilienhausbereichen der erhöhte Anteil der über 65-Jährigen.
- Die Arbeitslosenquote, die Quote der Bedarfsgemeinschaften nach Sozialgesetzbuch II sowie der Anteil des Beziehenden von Grundsicherung im Alter (über 65-Jährige – SGB XII) sind verglichen mit der Gesamtstadt wesentlich höher.
- Der Anteil an Einwohnerinnen und Einwohnern mit Migrationshintergrund beträgt im Kernbereich über 50 % und liegt damit sehr deutlich über dem städtischen Durchschnitt.
- Aufgrund der geringen Kaufkraft im Stadtteil verringert sich zunehmend das Einzelhandelsangebot.
Die Stärken von Lindweiler liegen in seinem hohen Grünanteil und seinen engagierten familienfreundlichen Einrichtungen sowie seiner überschaubaren, beinahe dörflichen Struktur.
Nach einer umfassenden Strukturuntersuchung hat die Stadt Köln im Jahr 2011 ein Entwicklungskonzept für den Stadtteil Lindweiler vorgelegt.
Wesentliche Ziele und Empfehlungen sind:
- Abminderung der isolierten und abgeschlossenen Lage
- Verbesserung der kommerziellen Versorgungsangebote
- Ausbau der sozialen Infrastruktur für alle Generationen
- Schaffung eines attraktiven Erscheinungsbildes und eines positiven Images des Stadtteils, zum Beispiel durch Erhalt und Verbesserung des hohen Freiflächenanteils (Stärke „Stadtteil im Grünen“)
- Modernisierung erneuerungsbedürftiger Geschossbauten
- Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation
Aus den Handlungsempfehlungen des Entwicklungskonzepts wurde in einem gemeinsamen Arbeitsprozess mit örtlichen Akteuren sowie mit verschiedenen Fachdienststellen unter reger Öffentlichkeitsbeteiligung ein Integriertes Handlungskonzept mit konkreten Maßnahmen erarbeitet.
Das Integrierte Handlungskonzept enthält insgesamt elf Projekte aus den vier Handlungsfeldern Wohnen / Wohnumfeld / Grün- und Freiraum, Arbeit / Soziales, Verkehr sowie Evaluation / Öffentlichkeitarbeit. Sie greifen ineinander und sollen die soziale und städtebauliche Situation des Stadtteils mit Unterstützung der Akteure verbessern sowie zukunftssichernde Rahmenbedingungen und stabile Bewohnerstrukturen schaffen.
Einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen sozialen Stabilisierung der Stadtteilentwicklung leisten bereits die sozialen Einrichtungen im Quartier. Der Lino-Club e. V., der Lindweiler Treff, aber auch die Förder- und Grundschule Soldiner Straße übernehmen durch ihre Vernetzungsarbeit eine starke Brückenfunktion zum benachbarten Sozialraum Chorweiler, der mit seinen Angeboten eine breite, interkulturelle Angebotspalette für alle Altersgruppen unterhält. Auch der Wunsch nach Nachhaltigkeit der investiven Maßnahmen wird im Quartier formuliert. Für den zentralen Bolzplatz gibt es ein pädagogisch begleitetes Spielangebot des Lino-Clubs, der auch ein jährliches Bolzplatzfest für alle Bewohnerinnen und Bewohner organisiert.
Bei der Umsetzung des Integrierten Handlungskonzepts sind die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich aktiv zu beteiligen. Um dies zu unterstützen, wurde der „Veedelsbeirat Lindweiler“ ins Leben gerufen. Seine 15 Mitglieder aus den sozialen Einrichtungen, Politik, Kirche und Bürgerschaft des Stadtteils tagen jährlich in rund vier öffentlichen Sitzungen. Ziel ist es, durch diesen Beteiligungsprozess einen hohen Identifikationsgrad der Bewohnerinnen und Bewohner mit den geplanten Maßnahmen in Lindweiler zu erreichen. Der Veedelsbeirat begleitet die Umsetzung des Integrierten Handlungskonzepts Lindweiler und beschließt über die Bewilligung der Anträge zum Stadtteil-Verfügungsfonds.
Der „Örtliche Arbeitskreis Lindweiler“, der vierteljährlich tagt, kümmert sich um die Stadtteilangelegenheiten und organisiert verschiedene Aktionen im Stadtteil. Er setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller in Lindweiler tätigen sozialen Einrichtungen, Kindertagesstätten, Schulen, der Bezirksjugendpflege, der Stadtverwaltung und der Polizei zusammen.
Erneuerung und Umgestaltung des zentralen Spiel- und Bolzplatzes am Marienberger Weg: Nach einem moderierten Beteiligungsverfahren wurde die Maßnahme aus Finanzmitteln des Bürgerhaushalts finanziert.
Barrierefreie Überquerungsmöglichkeit des Marienberger Weges
Ausstattung der Haltestelle „Lindweilerfeld“ mit Buskaps
Errichtung von Fahrradboxen an den S-Bahn-Stationen Longerich und Volkhovener Weg zur Verbesserung der Umsteigebeziehungen
Erhalt des ersten Bewilligungsbescheides
Außerhalb des Programms: Abschluss der Instandsetzung und Modernisierung von 400 öffentlich geförderten Wohnungen und ihres Wohnumfelds im zentralen Bereich seit dem Jahr 2005 durch die GAG Immobilien AG. Weiterhin konnte bei den Wohnungen mit städtischen Belegungsrechten durch die Einführung des Belegungsarbeitskreises die Steuerung von Zuzügen erheblich verbessert werden.
Projektstart „Stadtteil-Verfügungsfonds Lindweiler“: Bis Ende des Jahres 2018 wurden 20 Projekte bewilligt und im Stadtteil umgesetzt.
Bürgerbeteiligung zur Aufwertung der Ortsmitte Marienberger Hof
Verbesserung der Beleuchtungssituation in der Unterführung Pingenweg
Entwicklung einer Wort-Bild-Marke für Lindweiler unter Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner
Eröffnungsfeier zum neugestalteten Kinderspielplatz Pingenweg
Eröffnungsfeier zum neugestalteten Kinderspielplatz Hartenfelsweg
Stadtteilfest zum 40-jährigen Bestehen von Lindweiler
Beauftragung der Planungsbüros zur Planung des Ausbaus des Lino-Clubs zu einem Mehrgenerationenhaus
Projektstart „Gesund in Lindweiler – fit machen für die Zukunft“
Umsetzung „Umgestaltung des Pingenweges zwischen Volkhovener Weg und Unnauer Weg“
Umsetzung „Ausbau Lino-Club e. V. zu einem Mehrgenerationenhaus“
Abschluss „Gemeinsam jung bleiben in Lindweiler“
Abschluss „Evaluation“
Stadt Köln
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