Köln - Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil
Der Sozialraum „Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil“ liegt im Stadtbezirk Porz, der 1975 eingemeindet wurde. Die Wohnsiedlungen bestehen sowohl aus Einfamilienhäusern als auch vermehrt aus Hochhausbauten. Der Stadtteil Finkenberg ist Anfang der 1970er Jahre auf Eiler Ackerflächen errichtet worden. In Finkenberg wurden zwischen 2000 und 2011 bereits verschiedene Sanierungsmaßnahmen umgesetzt und die Eigentümerschaft aktiv angesprochen und eingebunden. Gremberghoven ist hingegen eine ältere Eisenbahnsiedlung, die nach dem Ersten Weltkrieg entstanden ist.
Im Sozialraum leben rund 24.300 Einwohnerinnen und Einwohner (die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2016). Die Bewohnerschaft setzt sich multikulturell zusammen. Fast 60 % der Einwohnerinnen und Einwohner haben einen Migrationshintergrund. Bei den unter 18-Jährigen beläuft sich der Anteil auf 78,7 %.
Die einzelnen Gebiete Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil sind insgesamt durch eine junge Altersstruktur gekennzeichnet, wobei auch der Anteil der über 65-Jährigen über dem städtischen Durchschnitt liegt. Die Bewohnerschaft setzt sich somit aus Familienhaushalten und Seniorenhaushalten zusammen. In den mehrstöckigen Mehrfamilienhäusern in Finkenberg leben sowohl überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche wie auch ältere Personen.
Im Sozialraum bezieht ein Viertel der Bewohnerinnen und Bewohner Leistungen des Jobcenters. Von den unter 15-Jährigen leben mehr als zwei Drittel in so genannten Bedarfsgemeinschaften.
Das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ bildet die konzeptionelle Grundlage der Maßnahmen und nimmt insgesamt elf Kölner Sozialräume in den Blick. Auf dieser Basis können EU-Fördermittel beispielweise über den Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt werden Erste EU-geförderte Maßnahmen konnten inzwischen umgesetzt werden.
Auf Basis des Leitkonzepts wurde im Jahr 2018 für die Beantragung von Städtebaufördermitteln ein zusätzliches sozialraumspezifisches Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für den Sozialraum „Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil“ erstellt und vom Rat der Stadt Köln beschlossen. Ziel ist es, mit geeigneten Maßnahmen die Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohner in dem Sozialraum zu verbessern. Auf diese Weise soll Armut bekämpft und der soziale Zusammenhalt gestärkt werden. Hierfür ist eine gemeinsame – sogenannte „integrierte“ – Betrachtung der verschiedenen Themenfelder der Stadtentwicklung besonders wirkungsvoll. Die Themenbreite umfasst die Bereiche Wohnen, Soziales, Bildung, Gesundheit, Mobilität und Öffentlicher Raum sowie auch Klima, Umwelt und Grün.
Insgesamt sind in dem Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ für den Sozialraum fünf Handlungsfelder mit entsprechenden strategischen Zielen definiert:
1. Handlungsfeld „Früh ansetzende Hilfen“ mit den strategischen Zielen „Verbesserte Bildungsstrukturen und erhöhtes (Aus-) Bildungsniveau“ und „Verbesserte gesundheitliche Situation“
2. Handlungsfeld „Öffentlicher Raum“ mit dem strategischen Ziel „Lebenswert und ökologisch gerecht gestaltetes Wohn- und Lebensumfeld“
3. Handlungsfeld „Wirtschaft und Qualifizierung“ mit den strategischen Zielen „Gefestigte und verbesserte Erwerbsfähigkeit sowie erhöhte Erwerbstätigkeit“ und „Strukturell verbesserte wirtschaftliche Situation“
4. Handlungsfeld „Umweltgerechtigkeit - Klimaschutz, Luftreinhaltung und Lärmminderung“ mit den strategischen Zielen „Lebenswert und ökologisch gerecht gestaltetes Wohn- und Lebensumfeld“ und „Umweltgerechteres und klimaangepasstes Leben“
5. Handlungsfeld „Wohnen“ mit den strategischen Zielen „Lebenswert und ökologisch gerecht gestaltetes Wohn- und Lebensumfeld“ und „Gefestigte und gestärkte Wohnfunktion“
Die Steuerung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ erfolgt durch das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln. Entsprechend des integrierten Ansatzes sind weitere Fachämter wie zum Beispiel das Stadtplanungsamt, das Amt für Kinder, Jugend und Familie, das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung und das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen in die Entwicklung und Umsetzung des Programms eingebunden.
Darüber hinaus zählen weitere Akteure wie beispielsweise der Bezirksbürgermeister, Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerämter und die Sozialraumkoordination zu festen Ansprechpartnern. Auch die Bewohnerschaft wurde bei der Entwicklung des Programms „Starke Veedel – Starkes Köln“ eingebunden.
Im Juni 2015 erfolgte eine zentrale, sozialraumübergreifende Öffentlichkeitsbeteiligung, um die Bürgerinnen und Bürger über das Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“ zu informieren und Handlungsbedarfe in den Sozialräumen zu ermitteln.
Im November 2016 wurde das Leitkonzept „Starke Veedel - Starkes Köln" seitens des Landes anerkannt und vom Rat der Stadt Köln im Dezember 2016 beschlossen.
Im Rahmen der Erarbeitung des sozialraumspezifischen ISEKs erfolgt im Mai 2019 eine weitere, diesmal kleinteiligere Öffentlichkeitsbeteiligung, in der ausschließlich der Sozialraum „Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil“ betrachtet wurde. In der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden die Handlungsbedarfe in dem Sozialraum sowie Maßnahmen zur Quartiersentwicklung vorgestellt und mit den Teilnehmenden erörtert.
Das sozialraumspezifische ISEK für den Sozialraum „Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil“ wird in 2019 dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt.
Zum Stadterneuerungsprogramm 2019 wurden erste Maßnahmen wie beispielsweise das Büro für Quartiersmanagement und Aktivierung sowie das Haus, Hof- und Fassadenprogramm beim Land beantragt.
Darüber hinaus finden Maßnahmen, die über den Europäischen Sozialfonds gefördert werden, statt.
Stadt Köln
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Telefon: 0221 / 221-22267
Telefax: 0221 / 221-28493
E-Mail: starke.veedel@stadt-koeln.de
Internetseite: www.starke-veedel.koeln