Lünen StadtGartenQuartier Münsterstraße
Das StadtGartenQuartier erstreckt sich nördlich und südlich der Münsterstraße zwischen dem Hauptbahnhof Lünen und der Zwolle Allee. Die Münsterstraße ist eine wichtige Ortseinfahrtsstraße von Osten in die Innenstadt. Das Quartier ist rund 100 ha groß und umfasst neben dem Siedlungsbereichen nördlich der Münsterstraße und der Viktoriasiedlung auch die Brachfläche der ehemaligen Zeche Victoria I/II mit Bergehalde. Im Süden grenzt diese Fläche an den Naturraum der Lippe. Die Viktoriafläche stellt einen wesentlichen Standort zur IGA 2027 dar. Gemeinsam mit der Stadt Bergkamen wird Lünen hier einen Zukunftsgarten realisieren. Generell ist im Quartier ein Mangel an Grün- und Freiflächen zum Austausch, Aufenthalt und Bewegung erkennbar.
Das innenstadtnahe Quartier ist von der Bevölkerungsstruktur jung und heterogen aufgestellt. Die Sozialstruktur zeigt eine überwiegend sozial benachteiligte Bevölkerung.
Der Bereich der mittleren Münsterstraße steht seit einigen Jahren im Fokus von Öffentlichkeit und Politik und wird seit 2016 im Zuge von geförderten Maßnahmen aufgewertet.
Die Handlungsfelder aus dem integrierten Handlungskonzept (IHaK) gliedern sich in sieben Felder auf:
- Immobilienwirtschaft und Wohnen
- Grün- und Freiflächen
- Städtebau und Erscheinungsbild
- Verkehr und Mobilität
- Bildung, Arbeit und Qualifizierung
- Kultur und Begegnung
- Prozessbegleitung
Ende 2016 wurde das integrierte Handlungskonzept (IHaK) mit rund 62 Maßnahmen beschlossen. Die inhaltliche Zielsetzung verknüpft den wesentlichen Mangel an Grünflächen mit der historischen, auf den Bergbau zurückführenden Struktur einer Gartenstadt. Vor diesem Hintergrund entstand die Leitmaxime eines StadtGartenQuartiers, das sich zukunftsweisend, stadtökologisch und sozial für alle Menschen vor Ort entwickeln soll. Dabei soll eine langfristige Stabilisierung der Bevölkerungsstruktur sowie eine städtebauliche Aufwertung vor dem Hintergrund einer sozialgerechten Stadtentwicklung erreicht werden.
Die Potenziale des Quartiers, wie eine junge Bevölkerungsstruktur, engagierte Menschen vor Ort, Innenstadtnähe und die Brachflächenentwicklung Viktoria zu einem Landschaftspark bekräftigen den Ansatz des Handlungskonzeptes.
Die Gesamtsteuerung des StadtGartenQuartiers liegt in der Verantwortung des Referats Stadtentwicklung im Baudezernat. Zusammen mit der Koordination der Sozialprojekte im anderen Dezernat, wird die geschäftsführende Koordination gebildet. Die Prozessstruktur wird durch das Kernteam, bestehend aus der geschäftsführenden Koordination, dem Quartiersmanagement und dem Projektträger (Projektmanagement für ausgewählte bauliche Projekte) maßgeblich geprägt. Schnittstellen ergeben sich zum Team Soziales und zum Vor-Ort-Team, das neben dem QM auch die Grüne Werkstatt und die QuartiersPaten umfasst. Die Lenkungsgruppe, auf Ebene der Beigeordneten wird regelmäßig einbezogen. Diese Struktur hat sich nach der Aufstellung des Handlungskonzepts und einer einjährigen Praxisphase sowie Weiterentwicklung vor Ort bewährt.
Ganz wesentlich sind die Menschen und Akteure im Quartier, die auf unterschiedliche Weise den Prozess voran bringen und unterstützen. Im StadtGartenQuartier liegt ein Fokus auf den Grünbereichen, bei denen Bürgerinnen und Bürger mit der Quartiersgärtnerin in der grünen Werkstatt und in Gartentreffs gemeinschaftlich gärtnern und werken. Hierbei steht der Austausch an erster Stelle. Unterstützung findet die Quartiersentwicklung auch durch die Umsetzung der Maßnahme des Sozialbauhofs, bei dem Mitarbeiter, in Funktion von Quartierskümmerern vor Ort für Sauberkeit und Ordnung sorgen. Wie selbstverständlich sind auch alle Institutionen, Kindergarten, Grundschule, Vereine und weitere Träger in den Prozess eingebunden.
Eine im Herbst 2019 durchgeführte Bewohner*innenbefragung hat ergeben, dass 28 % der Befragten den Begriff „StadtGartenQuartier“ kennen und wissen was sich dahinter verbirgt, weitere 25 % kennen den Begriff vom Hörensagen. Dies zeigt deutlich, dass durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit bereits ein großer Anteil der Bevölkerung erreicht werden konnte. Wichtig ist es, künftig die Menschen in den Prozessen noch intensiver mitzunehmen, sodass sich langfristig auch selbstgetragene Strukturen aufbauen können. Ca. 30 % der Befragten geben an, Interesse an dem bürgerschaftlichen Engagement für das Quartier zu haben. Hier gilt es über die Arbeit des Quartiersmanagements die zielgruppengerechten Angebote weiter zu verfolgen.
Neben der Bewohner*innenbefragung zählt der obligatorische Evaluationsprozess zu den Verstetitgungsmaßnahmen.
Derzeit befinden sich folgende Maßnahmen in der Planung und Umsetzung:
- Umgestaltung Platz an der Lindenstraße (Schaffung eines attraktiven Aufenthaltsbereichs)
- Planung Verkehrsberuhigung Kirchhof- / Augustastraße (Neugestaltung des Schulumfelds unter Berücksichtigung mobilitätsfördernder Angebote)
- Umgestaltung Schulhof Viktoriaschule 2. BA (Planungsphase)
- Umgestaltung Bahnbrücke Münsterstraße (Planungsphase)
- Fassaden- und Hofflächenprogramm
- Quartiersbudget (Verfügungsfonds)
- Quartierstreff (Planungsphase)
In den letzten Jahren konnten bereits folgende Maßnahmen abgeschlossen werden und zur Verstetigung der Quartiersentwicklung beitragen:
- Masterplan Grün (2018)
- Grüne Werkstatt / Quartiersgärtnerin (2018)
- Einrichtung einer Halte-Stelle, Anlaufstelle Kinder, Jugend, Familien (2019)
- QuartiersPaten (2019)
- Ertüchtigung Straßenbeleuchtung Münsterstraße (2019)
- Neuanlage Spielplatz Westfaliastraße (2019)
- Umgestaltung Schulhof Viktoriaschule 1. BA (2019)
- Verkehrs- und Nutzungskonzept Münsterstraße (2019)
- Beleuchtung Fußweg Kirchhofstraße/ Am Wüstenknapp (2020)
Stadt Lünen
Referat Stadtentwicklung
Vanessa Powierski
Willy-Brandt-Platz 5
44532 Lünen
Tel.: +49 (0)2306 104 13 58
E-Mail: vanessa.powierski.02@luenen.de
Link: Homepage der Stadt Lünen
Quartiersmanagement StadtGartenQuartier
Münsterstraße 68 b
44534 Lünen
Tel.: +49 (0)2306 9469450
E-Mail: qm@stadtgartenquartier.de