Wuppertal Heckinghausen
Heckinghausen liegt im Osten der Stadt Wuppertal direkt an der Wupper und ist einer der ältesten Stadtbezirke. Historisch wurde Heckinghausen durch die Ansiedlung von Bleicherbetrieben geprägt und war im 19. Jahrhundert Gründungsort des Weltkonzerns Bayer AG. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der „Kernbereich“ Heckinghausens entlang der Heckinghauser Straße stark beschädigt, so dass das heutige Straßenbild von Nachkriegsbauten der 1950er und 1960er Jahre dominiert wird.
Einer der Ausgangspunkte für die Umsetzung der „Sozialen Stadt“ in Heckinghausen ist das Areal rund um den Gaskessel an der Mohrenstraße, das Wahrzeichen von Heckinghausen, der durch einen lokalen Investor neugestaltet und einer neuen Nutzung zugeführt wird.
Im 87 ha großen Programmgebiet Heckinghausen leben 10.694 Menschen. Davon haben 52 % einen Migrationshintergrund (demgegenüber in der Gesamtstadt 38 %). Der Anteil von Nichtdeutschen liegt bei 32 % (demgegenüber In der Gesamtstadt 19 %). Auffällig ist, dass insbesondere junge Menschen mit Migrationshintergrund Heckinghausen als Wohnstandort wählen, während der ältere Teil der Bevölkerung überwiegend keinen Migrationshintergrund aufweist. Die meisten zugewanderten Menschen in Heckinghausen stammen aus Griechenland, Syrien, der Türkei und Polen.
Das Programmgebiet der „Sozialen Stadt“ Heckinghausen befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess. Durch die hohe Anzahl von Arbeitslosen (12 % – Gesamtstadt 7 %) und SGB-Beziehenden (25 % – Gesamtstadt 19 %) schwindet die Kaufkraft, was sich wiederum auf den lokalen Einzelhandel mit vielen Leerständen auswirkt. Die Aufenthaltsqualität wird zusätzlich durch die vielbefahrene Heckinghauser Straße negativ beeinflusst. Dazu trägt auch der hohe Fehlbedarf an Grün- und Erholungsflächen, sowie Kinderspielplätzen bei.
Andererseits verfügt Heckinghausen über preiswerten Wohnraum, eine gute ÖPNV-Anbindung, ausreichende Nahversorgungsmöglichkeiten und liegt in der Nähe der Innenstadt Barmen (eines der beiden Hauptzentren Wuppertals). Somit ist Heckinghausen dennoch für viele Menschen ein interessanter Wohnstandort.
Trotz der Herausforderungen im Programmgebiet wird dieses von seinen Bewohnerinnen und Bewohnern als ein junges und bürgerliches Quartier mit Tradition wahrgenommen, so dass die Bereitschaft, es gemeinsam zu entwickeln durchaus spürbar ist.
Das Ende 2014 vom Rat der Stadt Wuppertal beschlossene Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept INSEK Soziale Stadt Heckinghausen setzt Schwerpunkte in den folgenden Bereichen:
- Städtebau und Stadtgestalt – Aufwertung der öffentlichen Räume (Straßen sowie Grünanlagen)
- Wohnen im Quartier – Aufwertung des Wohnbestandes und -umfelds (Gewinnung von Immobilienbesitzenden, die investieren sowie Neugestaltung von Kinderspielplätzen)
- Gemeinschaft und Zusammenleben – Stabilisierung, Ausbau und Schaffung von Orten der Begegnung (Neubau eines Stadtteilzentrums, sozial-präventive Angebote)
- Lokale Ökonomie und Beschäftigungsförderung – Stärkung der Wirtschaft und Qualifizierung der Bevölkerung
Im Programmgebiet Soziale Stadt Heckinghausen werden sowohl kurz- bis mittelfristige als auch langfristige Maßnahmen, Projekte und Handlungsansätze verfolgt. Die Steuerung des Programms „Soziale Stadt“ erfolgt durch die städtische Koordination Soziale Stadt. Vor Ort übernimmt das Quartierbüro Heckinghausen, das sich in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wuppertal e. V. befindet, die Kommunikation und Koordination des Programms. Zu den Aufgaben der Quartiersmanagerinnen zählen die Förderung und Initiierung von Netzwerken, die Information der Bewohnerschaft Heckinghausens über den aktuellen Umsetzungsstand des Programms Soziale Stadt Heckinghausen, die Vermittlung von Kooperationen, Öffentlichkeitsarbeit, die Initiierung und Durchführung von Arbeitskreisen und themenspezifischen Arbeitsgruppen sowie die Bewerbung, Begleitung und aktive Unterstützung von Ideen und Projekten des Verfügungsfonds. Auch die Geschäftsführung des Verfügungsfondsbeirates liegt beim Quartiersmanagement.
Heckinghausen verfügt über wenige Akteure, jedoch sind die sozialen Träger, Bürgervereine, Gruppen und Glaubensgemeinschaften äußerst interessiert, engagiert und arbeiten gerne an Projekten mit. Dem Verfügungsfonds wird eine hohe Bedeutung beigemessen, da kurzfristig Projekte mit und für die Menschen in Heckinghausen realisiert werden, im Quartier etwas bewirkt werden kann und Beteiligungsprojekte, auch zu baulich-investiven Maßnahmen, durchgeführt werden.
Um die (Netzwerk-)Strukturen auch über die Laufzeit des Programms „Soziale Stadt“ hinweg verstetigen zu können, wird der Neubau des Stadtteilzentrums als wichtiger Ankerpunkt gesehen. Neben der originären Offenen Kinder- und Jugendarbeit sollen auch Themen wie Sport und Freizeit, Begegnung, Beratung und Ehrenamt einen großen Stellenwert erhalten und das Miteinander im Quartier dauerhaft positiv beeinflussen.
Stadt Wuppertal
Ressort Stadtentwicklung und Städtebau
Nalan Cicek
Johannes-Rau-Platz 1
42275 Wuppertal
E-Mail: nalan.cicek@stadt.wuppertal.de
Quartiersmanagement
Quartierbüro Heckinghausen
Kristina Klack & Kathrin Leppert
Heckinghauser Straße 196
42289 Wuppertal
Tel.: 0202 47 85 79 93
E-Mail: info@qbhh.de